Intravitreale operative Medikamenteneingaben (IVOMs) sind eine der am häufigsten durchgeführten Eingriffe in der Augenheilkunde. Bisher lagen aggregierte Daten zu Injektionshäufigkeiten und -frequenzen mit Anti-VEGF-Injektionen aus anderen Ländern vor. Nun sind Daten aus Deutschland publiziert worden, die auf einer Analyse der Daten in oregis, dem digitalen Register der DOG für Versorgungsforschung, basieren.
Die Fragestellung betraf die Häufigkeit und die Wirkstoffverteilung intravitrealer Injektionen in deutschen Zentren im Zeitraum von 2015 bis 2021. Dazu wurden die Real-World-Daten in oregis ausgewertet: Die Anzahl der behandelten Patienten sowie die applizierten Medikamente Aflibercept, Bevacizumab, Brolucizumab und Ranibizumab. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift „Die Ophthalmologie“ (Volume 121, 196-206) veröffentlicht und zeigen, dass auch in Deutschland die tatsächliche Anzahl an IVOMs pro Patient und Jahr hinter den Frequenzen aus den Zulassungsstudien zurückbleibt. Besonders interessant ist auch die Veränderung der Nutzung verschiedener Anti-VEGF-Wirkstoffe, insbesondere vor dem Hintergrund neu zugelassener Präparate.
Die vorliegende Arbeit unterstreicht die Bedeutung des Registers oregis für die Versorgungsforschung in Deutschland. Forschungseinrichtungen und fördernde Organisationen, wie z.B. datenliefernde Zentren, sind berechtigt, Forschungsanfragen an das Register zu richten. Autor der Publikation ist Dr. med. Julian Alexander Zimmermann (Münster).