EyeMatics

In Deutschland erblinden jährlich rund 10.000 Menschen, wobei die altersbedingte Makuladegeneration und die diabetische Retinopathie die Hauptursachen sind. Eine zentrale Therapieform ist die Intravitreal-Operative Medikamentenapplikation (IVOM), bei der Medikamente direkt in den Glaskörper des Auges injiziert werden. Die Strategien für optimale Behandlungsintervalle sind jedoch außerhalb von klinischen Studien (d.h. in der „realen Welt“) noch nicht ausreichend untersucht worden. Das Projekt EyeMatics verfolgt das Ziel, klinische Daten von IVOM-Patienten aus verschiedenen Versorgungssystemen zu verknüpfen, um die Behandlung zu verbessern.

Durch die Entwicklung datenschutzkonformer IT-Infrastrukturen und standardisierter Datenformate ermöglicht EyeMatics nicht nur Fortschritte in der Patientenversorgung, sondern beschleunigt auch die medizinische Forschung insgesamt. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung der Augenheilkunde und des Gesundheitswesens, indem es neue Wege für den sicheren Datenaustausch und innovative Behandlungsmethoden eröffnet.

Projektlaufzeit

Das Projekt EyeMatics wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Medizininformatik-Initiative“ (MII) als sogenannter klinischer Anwendungsfall (Use Case) für insgesamt vier Jahre gefördert und läuft vom 1. März 2024 bis zum 29. Februar 2028. Gesamtkoordinatoren sind Prof. Dr. Nicole Eter, Leiterin der Augenklinik am Universitätsklinikum Münster, und Prof. Dr. Julian Varghese, kommissarischer Leiter des Instituts für Medizinische Informatik der Universität Münster.