Weißbuch zur Situation der ophthalmologischen Versorgung in Deutschland (2023): ein Leitfaden für die Zukunft der Ophthalmologie in Deutschland

Ausgabe 2023 [PDF]

Richtungsweisende Entscheidungen in der Gesundheitspolitik basieren zunehmend auf hochwertigen und realitätsnahen Daten. Das Weißbuch 2023 der DOG dient als umfassende Bestandsaufnahme und Richtlinie für die zukündtige Entwicklung der ophthalmologischen Versorgung in Deutschland. Es beleuchtet die dynamischen Veränderungen in der augenärztlichen Versorgungslandschaft und gibt ein genaues Bild von der Epidemiologie verschiedener Augenerkrankungen.

Seit der Erstauflage des Weißbuchs im Jahr 2012 hat sich in beiden Feldern viel getan. Die Versorgungslandschaft prägen die Trends zum Angestelltenverhältnis sowie zur ambulanten Versorgung. In die Therapie haben neue Behandlungsmethoden wie die intravitreale operative Medikamentenapplikation oder minimalinvasive chirurgische Verfahren Einzug gehalten und verändern das Behandlungsspektrum. Gleichzeitig ermöglichen groß angelegte bevölkerungsbasierte Kohortenstudien wie die Gutenberg-Gesundheitsstudie oder die Rheinland Studie genaue Aussagen über den ophthalmologischen Gesundheitszustand der Bevölkerung und die Entwicklung von okulären Krankheitsbildern.

Als schlimmstes Gesundheitsproblem bewerten… Als schlimmsten Sinnesverlust bewerten…

Bewertung des subjektiv schlimmsten Gesundheitsproblems (links) und des schlimmsten Sinnesverlustes (rechts) in einer deutschen bevölkerungsbasierten Umfrage.

Sehverlust: die meistgefürchtete Gefahr für die Gesundheit

Das Sehvermögen ist für über 80 Prozent der menschlichen Sinneswahrnehmungen zuständig, es ist daher von zentraler Bedeutung im Alltagsleben. Verschiedene internationale und nationale Studien und Umfragen belegen dies. Für Deutschland konnte dies unlängst eine repräsentative Umfrage nachweisen: Mehr als ein Viertel der Frauen und über ein Fünftel der Männer haben trotz Brille oder Kontaktlinsen Sehschwierigkeiten. Zudem nannten die Befragten Blindheit als den am meisten gefürchteten Sinnesverlust. Etwa zehn Prozent der Befragten bewerteten eine Erblindung schlimmer als einen Schlaganfall, eine Krebserkrankung oder Demenz. Diese und andere wissenschaftliche Erkenntnisse haben Dr. Marion Zimmermann, PD Dr. Dr.Matthias Mauschitz, Professor Dr. Dr. Robert Finger und Professor Dr. Alexander Schuster im Weißbuch 2023 der DOG zur ophthalmologischen Versorgungssituation in Deutschland zusammengefasst.