Hornhaut-SpendeAmEnde – na klar!

Mit einer Augenhornhaut als Organspende kann ein anderer Mensch wieder sehen.

Kampagne informiert über die Dringlichkeit von Hornhautspenden

Augenlicht bedeutet Freiheit: Der Blick ins Gesicht eines geliebten Menschen, ein Konzert erleben, lesen, reisen, leben. Doch für viele bleibt die Welt im Dunkeln.

Hornhauttrübungen können Menschen jeden Alters betreffen – verursacht durch Infektionen, Verletzungen oder angeborene Erkrankungen. Wenn die Hornhaut eintrübt, schwindet das Sehvermögen. In vielen Fällen hilft nur eine Transplantation.
Die Hornhauttransplantation zählt heute zu den häufigsten und erfolgreichsten Gewebeverpflanzungen. Sie kann Betroffenen das Augenlicht zurückgeben – und damit neue Lebensperspektiven.

Aktuell warten über 5.000 Patientinnen und Patienten auf ein Spenderorgan oder -gewebe. Der Bedarf ist groß, die Wartezeiten oft lang.
Das Gute: Fast jeder Mensch kann Hornhaut spenden – noch bis zu 72 Stunden nach dem Tod. Und eine Spende schenkt gleich zwei Menschen neue Sicht aufs Leben.

Informationen zu #SpendeAmEnde

Kleines Stück Gewebe, große Wirkung – die Augenhornhautspende 

Sie hat einen Durchmesser von nur etwa elf Millimetern, wird aber von Tausenden Patient*innen in Deutschland dringend benötigt, um wieder sehen zu können: die Augenhornhaut. „Wir rufen auf, über eine Hornhautspende nachzudenken und, falls die Entscheidung positiv ausfällt, den Willen dazu im Organspendeausweis bzw. im Organspenderegister zu dokumentieren oder zumindest im Familien- oder Freundeskreis zu bekunden“, sagt Professor Dr. med. Claus Cursiefen, Generalsekretär der DOG – Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Jede Spende verhilft einem Menschen zu neuer Sehfähigkeit. Um Hornhäute noch effektiver zu verwenden, arbeiten Forscher mit Hochdruck an weiteren innovativen Verfahren.

Patientinnen und Patienten warten in Deutschland bis zu ein Jahr auf eine neue Hornhaut, weil es zu wenig Spenden gibt. „Noch immer müssen Transplantate aus dem Ausland bezogen werden“, bedauert Cursiefen. Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) feststellt, wäre das Spendenaufkommen sehr viel höher, wenn die Angehörigen den Willen des Verstorbenen kennen würden – und sei es nur aus Gesprächen. Auf Basis einer solchen mündlichen Willensbekundung können Mitarbeiter*innen der Hornhautbanken, die speziell geschult sind, mit den Angehörigen in Kontakt treten und eine Entnahme veranlassen. „Noch besser ist die Dokumentation des Spenderwillens in einem Organspendeausweis oder im Organspenderegister, in dem man auch die Augenhornhautspende angeben kann“, so Cursiefen.

Die Gewebeentnahme ist ein unauffälliger und unkomplizierter Eingriff. „Sie ist nicht entstellend und für den Laien optisch nicht erkenntlich“, betont Cursiefen. Für eine Hornhautspende kommt fast jeder in Frage: Sie ist trotz hohem Alter und Vorerkrankungen wie Grauer Star, Hornhautverkrümmung, Weit- oder Kurzsichtigkeit möglich, auch bis zu 72 Stunden nach dem Tod, wobei die Hirntodproblematik hier keine Rolle spielt. Ihre Wirkung ist dauerhaft, denn ein Transplantat hält heute durchschnittlich zwanzig bis dreißig Jahre, und nur bei weniger als fünf Prozent der Transplantierten kommt es – abhängig von der eingesetzten Operationstechnik und der Ausgangssituation – innerhalb der ersten zwei Jahre zu einer Abstoßungsreaktion. „Eine Abstoßungsreaktion ist heute aber auch sehr gut behandelbar“, sagt Cursiefen.

Wie wichtig ist eine Augenhornhautspende?

Hinter jeder Hornhauttransplantation steht das Schicksal eines Menschen und dessen Bedeutung für sein Leben und seine Selbstständigkeit.
Oft ist die Hornhautverpflanzung die einzige Möglichkeit, das Augenlicht eines Menschen zu retten – vorausgesetzt, es gibt eine Gewebespende.

Die Entnahme der Spenderhornhäute kann auch noch bis zu 72 Stunden nach dem Herz-Kreislauf-Stillstand geschehen. Die sog. „Hirntodproblematik” spielt hierbei also ebenso wie das Alter des Verstorbenen oder eine zurückliegende Graue-Star-Operation keine Rolle.
Nach der Entnahme werden die entfernten Hornhäute durch eine Kunststoffschale ersetzt und die Lider verschlossen. Dadurch bleibt der Gesichtsausdruck unverändert.



Wie kann ich eine Augenhornhautspende veranlassen? 

Wer seine Organe oder Gewebe spenden möchte, sollte eine Erklärung zur Organspende („Organspendeausweis”) mit sich führen. Liegt kein Spenderausweis vor, werden die Angehörigen bei Feststellung des Todes um Zustimmung im Sinne des mutmaßlichen Willens des Verstorbenen gebeten.

Den Organspendeausweis kann man im Web bestellen oder gleich ausfüllen.

Oder gleich digital ins Organregister eintragen: organspende-info.de/organspende-register