1850 – Schnittführung bei der Kataraktextraktion
Seit mehr als 3000 Jahren gibt es „Ärzte“, die sich mit den Erkrankungen des Auges befassen. Die älteste belegte ophthalmologische Operation, der „Starstich“, ist ungefähr 2500 Jahre alt. Im Mittelalter haben diagnostischer und therapeutischer Fortschritt für Jahrhunderte stagniert, obwohl sich die mittelalterliche Intelligenz in Person der Mönche mit den verwandten und sich wechselseitig beeinflussenden „Licht-Disziplinen“ Optik, Astronomie und Augenheilkunde beschäftigt hat, da Gott nach der Genesis das Licht als erstes erschuf.
Des Schreibens und Lesens mächtig waren die Mönche die ersten, die – nach Eintritt der Alterssichtigkeit – Lesehilfen bedurften und solche benutzten. Auf Grund des Dogmas „Die Kirche vergießt kein Blut“ ist die ophthalmologische Chirurgie aber lange in den Händen von „Paramedizinern“ geblieben.
Die ersten Extraktionen der getrübten Linse von Jaques Daviel erfolgten im Jahre 1745. In Deutschland wurde bereits 1787 am Collegium medicochirurgicum in Berlin die Extraktion als Standardverfahren durchgeführt.
Albrecht von Graefe macht sich insbesondere um die Schnittführung bei der Kataraktextraktion verdient.
1850 – Augenspiegel
Der Physiker Hermann von Helmholtz (1821-1894) stellt in Königsberg den Augenspiegel vor. Dieses Gerät ermöglicht erstmals die Erhebung von Befunden am Augenhintergrund beim lebenden Menschen. Es führt zu einem geradezu dramatischen Zuwachs an Erkenntnis und fördert damit entscheidend die Spezialisierung und so die Entwicklung der Augenheilkunde hin zu einem eigenständigen Fach.
1851, 1. November – Albrecht von Graefes Augenklinik
Albrecht von Graefe (1828-1870) lässt sich in Berlin in eigener privater Augenklinik nieder.
1852 – erster Lehrstuhl für Augenheilkunde
Karl Himly und C.G.Th. RueteIn Leipzig wird der erste Lehrstuhl für Augenheilkunde im Deutschen Reich errichtet und mit Theodor Ruete (1810-1867) besetzt
1854 – erste bis heute bestehende ophthalmologische Fachzeitschrift
Albrecht von Graefe gibt in Berlin den ersten Band des bis heute bestehenden „Archiv für Ophthalmologie“ heraus. Es ist die erste ophthalmologische Fachzeitschrift weltweit, die heute noch existiert.
Mitte 1856 – „Jünger der Ophthalmologie“
Albrecht von Graefe schreibt in einem Brief an seinen Schüler und Freund Adolf Weber (1829-1915): „Ich habe daran gedacht, ob es nicht zu verwirklichen wäre, dass gewisse eifrige Jünger der Ophthalmologie sich alljährlich an einem schönen Punkte, z.B. Heidelberg, träfen und einige Zeit des Beisammenseins, z.T. in wissenschaftlichen Bestrebungen und Mitteilungen, z.T. in harmloser Muse verbrächten“.
03. bis 05. September 1857 – Gründungsdatum der DOG
Albrecht von Graefe trifft sich mit 11 Gleichgesinnten, darunter unter anderem seinem Lehrer Ferdinand Arlt (1812-1887), Adolf Weber, Friedrich Horner (1831-1886), Alexander Pagenstecher (1828-1879) und Carl Wilhelm von Zehender (1819-1916) in Heidelberg. Tagungsort ist das „Hotel Schrieder“. Es werden 12 wissenschaftliche Vorträge gehalten. Das Datum dieser Versammlung wird nach dem 2. Weltkrieg zum Gründungsdatum der DOG bestimmt.
5. September 1863 – Gründungsdatum II
Nach einigen losen Treffen in den zurückliegenden Jahren gibt sich die „Ophthalmologische Gesellschaft“ Statuten, die aus 4 von Albrecht von Graefe entworfenen Paragraphen bestehen. Im Gegensatz zu den ersten 6 Jahren gibt es ab jetzt offizielle Berichte. Tagungsorte in Heidelberg werden das Hotel Schrieder, die Aula der Universität und die Stadthalle sein. Bis 1940 gilt das Jahr 1863 innerhalb der DOG – formal korrekt – als Gründungsdatum.
1863 – Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde
Carl Wilhelm von Zehender gibt die „Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde“ im Enke Verlag Stuttgart heraus. Zweck der bis heute ununterbrochen erscheinenden „Monatsblätter“ ist die Veröffentlichung der DOG-Tagungsberichte. Es soll mit Ihnen aber auch ein mehr praxisorientiertes (klinisches) Gegengewicht gegen das mehr wissenschaftlich ausgerichtete „Archiv für Ophthalmologie“ geschaffen werden.
1866 – erstmals Kriegsbedingte Suspendierungen
Die bisher jährlichen Tagungen der DOG werden wegen des Deutsch-Österreichischen Krieges erstmals suspendiert. Kriegsbedingte Suspendierungen wird es wiederholt bis 1947 geben.
1867 – Handbuch der physiologischen Optik
Hermann von Helmholtz, jetzt in Heidelberg, gibt das „Handbuch der physiologischen Optik“ heraus und schafft damit die Grundlagen der „Physik des Auges“. Er entwickelt darin eine bis heute weitgehend gültige Akkommodationstheorie (Young-Helmholtzsche Akkommodationstheorie).
1868 – „Die Augenheilkunde an preußischen Universitäten…“
Julius Jacobson (1828-1889) bringt seine Streitschrift „Die Augenheilkunde an preußischen Universitäten – ein Nothstand im Cultus“ heraus, welche er dem preußischen Kultusminister und den Parteiführern im preußischen Landtag übermittelt. Er schreibt darin unter anderem:
„Sollte meine Darstellung der allgemeinen Unterrichts-Übelstände nicht klar und beweisend genug sein, um endlich durchgreifende Änderungen zu bewirken, so werde ich meinerseits nicht ermüden, die Unhaltbarkeit der jetzigen Verhältnisse durch genaues Eingehen auf das Detail auch dem blödesten Auge sichtbar zu machen“.
Vor allem Dank der Aktivitäten Jacobsons, der Schüler und Freund Albrecht von Graefes ist, wird die Augenheilkunde an preußischen Universitäten selbständiges Fach mit eigenen Lehrstühlen. Mit der Reichsgründung 1871 erreicht diese Entwicklung das gesamte Deutsche Reich, also unter anderem auch die Königreiche Bayern, Württemberg und Sachsen. Bis 1882 erhält jede medizinische Fakultät einen Lehrstuhl für Augenheilkunde. Julius Jacobson wird 1873 erster Ordinarius in Königsberg.
1869 – „Archiv für Augen- und Ohrenkrankheiten“
Hermann Knapp (1832-1911) gibt gemeinsam mit S. Moos den 1. Band seines „Archiv für Augen- und Ohrenkrankheiten“ und damit die 3. bedeutende, deutsche Fachzeitschrift für Augenheilkunde heraus. Knapp siedelt in die USA über, wo er – quasi in Fortsetzung des deutschen Archivs – die heute noch existierenden „Archives of Ophthalmology“ begründet. Das „Archiv für Augenheilkunde“, wie es ab 1879 heißt, wird von Carl Schweigger (1830-1905), dem Nachfolger Albrecht von Graefes auf dem Berliner Lehrstuhl, und von Carl von Hess (1863-1923) fortgeführt (Daher auch „Archiv für Augenheilkunde Knapp-Schweigger-Hess). Es wird 1938 mit „Graefes Archiv für Ophthalmologie“ verschmolzen.
20. Juli 1870 – Albrecht von Graefe, stirbt in Berlin
Der Gründer der DOG und Nestor der modernen Augenheilkunde, Albrecht von Graefe, stirbt in Berlin einen Tag nach dem Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges an Tuberkulose. Die von ihm gegründete Fachzeitschrift heißt zu seinen Ehren ab 1871 „Graefes Archiv für Ophthalmologie“.
1872 – Spenden für ein von Graefe-Denkmal
Freunde und Schüler Albrecht von Graefes rufen zu Spenden für ein von Graefe-Denkmal auf. Geldzuwendungen kommen in den folgenden Jahren aus aller Welt.
1873 – Initiative zum „Graefe-Preis“
Robert Ritter von Welz (1814-1878) aus Würzburg stiftet „im treuen Andenken seines unvergessenen Freundes und Lehrers“ den heute alle 2 Jahre vergebenen „Graefe-Preis“. Er wird 1877 erstmals an Theodor Leber vergeben.
1874 – Stiftung der Graefe-Medaille
Die DOG beschließt die Stiftung der Graefe-Medaille zur Erinnerung an ihren Gründer Albrecht von Graefe. Diese höchste wissenschaftliche Auszeichnung der DOG soll „alle 10 Jahre demjenigen zuerkannt werden, der sich unter den Zeitgenossen – ohne Unterschied der Nationalität – die größten Verdienste um die Förderung der Ophthalmologie erworben hat“. Vor allem auf Grund mangelnder Finanzmittel wird es noch 12 Jahre dauern, bis die Medaille 1886 zum ersten Mal an Hermann von Helmholtz vergeben wird. Weitere Preisträger sind unter anderem Theodor Leber (1840-1917), Ewald Hering (1834-1918), Carl von Hess (1863-1923) und Jules Gonin (1870-1935).
1875 – „Ophthalmologische Gesellschaft Heidelberg“
Die DOG heißt jetzt „Ophthalmologische Gesellschaft Heidelberg“
Ab 1875
In Folge der errichteten Ordinariate kommt es bis 1910 zum Neubau der 1. Generation der universitären (aber auch nicht-universitären) Augenkliniken. Die zunehmende Bedeutung der Augenheilkunde schlägt sich auch in zahlreichen, neuen Lehrbüchern nieder. Eines der modernsten seiner Zeit ist das „Lehrbuch der Augenheilkunde in der Form klinischer Besprechungen“ von Paul Römer (1873-1937), der in der 1. Auflage von 1910 schreibt: “Die Unvollkommenheit unseres Wissens bedrückt den Forscher in mir, das Unzulängliche unseres therapeutischen Könnens lastet schwer auf der Seele des Arztes und nur die Freude, mit einer zukunftsreichen Jugend zusammenzuarbeiten und ihr zu dienen, ermutigt den Lehrer in mir zur Herausgabe dieses Buches.“
1877
Julius Hirschberg (1843-1925) gibt den 1. Band seines „Centralblatt für praktische Augenheilkunde“ bei Veit & Comp in Leipzig heraus. In diesem Journal werden Originalarbeiten publiziert, aber vor allem wissenschaftliche Arbeiten aus anderen Zeitschriften referiert. Ziel ist es, „gefiltertes Wissen“ möglichst schnell dem ophthalmologischen Praktiker zugänglich zu machen. Hirschberg wird das „Centralblatt“ bis 1918, also über mehr als 40 Jahre, redigieren.
1881
Zum ersten Mal nimmt eine Frau an einer Tagung der DOG teil.
22. Mai 1882
Genau am 54. Geburtstag Albrecht von Graefes wird sein Denkmal an der Ecke Luisen- und Schumannstraße an der Charité in Berlin enthüllt. Das Denkmal wird 2005 mit Unterstützung der DOG grundlegend restauriert.
09.-12. August 1888
Der 7. Weltkongress für Augenheilkunde findet in Heidelberg statt. Kongresspräsident ist Frans Cornelis Donders (1818-1889) aus Utrecht/Niederlande, der erstmals 1858 an einer DOG-Tagung teilgenommen und die Geschicke der Gesellschaft nach dem Tode seines engen Freundes Albrecht von Graefes maßgeblich mit bestimmt hat.
1896
Die DOG-Tagungsberichte werden in den neuen „Berichten der Ophthalmologischen Gesellschaft“ (später „Fortschritte der Augenheilkunde“, heute „Der Ophthalmologe“) und nicht mehr in den „Klinischen Monatsblättern“ publiziert.
September 1903
Die DOG wird in das Vereinsregister von Heidelberg eingetragen und gewinnt dadurch erst jetzt Rechtsfähigkeit. Erster „rechtmäßiger“ Präsident (Vorsitzender des Vorstandes) wird Theodor Leber, erster „rechtmäßiger“ Schriftführer wird August Wagenmann (1863-1955).
1911
Die DOG nimmt mit Dr. Clara Knieper aus Mittweida/Sachsen erstmals eine Frau als Mitglied auf.
1911
Allvar Gullstrand (1862-1930) aus Uppsala/Schweden erhält für seine Arbeiten zur physiologischen Optik des Auges (Definition des „Normalauges“) als bisher einziger Ophthalmologe den Nobelpreis für Medizin. Gullstrand, welcher im gleichen Jahr auch die Spaltlampe vorstellt, ist langjähriges Mitglied der DOG und ab 1912 Mitglied des DOG-Vorstands. Er besucht wiederholt die Tagungen in Heidelberg. 1928 bekommt er von der DOG die Graefe-Medaille zugesprochen.
August 1914
Der 1. Weltkrieg beginnt. Dieser führt zur Suspendierung der Tagungen von 1914, 1915 und 1917 und zum Abbruch der ophthalmologischen Beziehungen zu den Kriegsgegnern. Kontakte zu neutralen Staaten bleiben erhalten. Etwa 20 DOG-Mitglieder kommen durch Kriegshandlungen ums Leben.
November 1918
Mit dem Ende des Kaiserreichs beginnt die Weimarer Republik. Die Führung der DOG und die Ordinarien bleiben im Amt und – soweit das heute noch rekonstruierbar ist – eher kaisertreu eingestellt. Vorsitzender der DOG in der Übergangszeit ist Wilhelm Uhthoff (1853-1927).
1918
Julius Hirschberg beendet mit „Die Reform der Augenheilkunde“ den letzten Band seiner „Geschichte der Augenheilkunde“, die in der 2. Auflage des „Handbuch der gesamten Augenheilkunde“ von Alfred Graefe (1830-1899), dem Vetter Albrecht von Graefes, und Theodor Saemisch (1833-1909) erscheint. Dank dieses epochalen, mehrere tausend Seiten umfassenden Werkes, das 1899 mit „Die Augenheilkunde der alten Ägypter“ begonnen hat, verfügt keine andere medizinische Fachdisziplin über so detaillierte Informationen zur eigenen Historie wie die Ophthalmologie. An seine private Augenklinik in der heutigen Reinhardtstraße 34 unweit des Reichstagsgebäudes in Berlin erinnert heute eine Gedenktafel.
6. August 1920
Auf Antrag Emil Krückmanns (1865-1944) beschließt die Mitgliederversammlung anlässlich der 42. Tagung in Heidelberg einstimmig, die „Ophthalmologische Gesellschaft Heidelberg“ in „Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft“ (DOG) umzubenennen. Der Name hat bis heute Bestand. Die Aufnahme des Wortes „Deutsche“ rührt sicherlich ganz wesentlich daher, dass die internationalen Boycottmaßnahmen gegen die neue Weimarer Republik nationalistischen Tendenzen auch innerhalb der Augenheilkunde Vorschub geleistet haben.
08. bis 10. Juni 1922
Die DOG tagt mit ihrem 43. Kongress erstmals in ihrer Geschichte nicht in Heidelberg, sondern in Jena.
1926
Theodor AxenfeldNach den ersten, schwierigen Jahren der Weimarer Republik schreibt Theodor Axenfeld (1867-1930) anlässlich seines Jubiläums „25 Jahre Schriftleiter der Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde“ den zeitlos aktuellen Satz: „Nur wer mit der Gedankenarbeit seines Faches in fortgesetzter Verbindung bleibt … wird sein klinisches Urteil vertiefen und in vollem Maß den Trieb zur Fortbildung und die Freude am Fortschritt sich bewahren und damit das unentbehrliche Gegengewicht haben gegen die rein technische Einstellung und die Absorption durch die wirtschaftliche Not des Tages, die gerade heute in übermäßigem Grade die Gedanken zu verbrauchen droht.“
30. Januar 1933-08. Mai 1945
06. bis 08. August 1934
Die DOG begeht ihre 50. Tagung in Heidelberg. Nach der auferlegten Änderung der Statuten gerät sie unter den Einfluss des Reichsministeriums des Inneren.
04. bis 06. Juli 1938
Die 52. Tagung der DOG findet in Heidelberg statt. Die Diskussionen um das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“, d.h. die Indikationen zur (Zwangs-) Sterilisation, werden erstaunlich kontrovers geführt, wobei Nicht-NSDAP-Mitglieder unter den Ophthalmologen z.T. eine striktere Haltung einnehmen als NSDAP-Mitglieder. Ernst Rahlson (1871-1944) ist der einzige und letzte jüdische Augenarzt, der an einer Tagung der DOG während der Zeit des Nationalsozialismus teilnimmt.
05. bis 07. August 1940
Die 53. Tagung der DOG findet in Dresden im Hygiene-Museum statt. Sie ist wegen des 2. Weltkrieges die letzte während der Zeit des Nationalsozialismus.
23. bis 25. August 1948
Die 54. Tagung der DOG ist die erste nach dem 2. Weltkrieg. Sie findet wieder in Heidelberg statt. Die DOG rekonstituiert sich unter Aufsicht der alliierten Militärbehörden am 24. August mit ihren alten Statuten vom 15. September 1903.
18. bis 20. September 1950
Die 56. Tagung der DOG findet in München statt. Mit einer Gedächtnisfeier für Hermann von Helmholtz wird an „100 Jahre Augenspiegel“ erinnert. Die Zahl der DOG-Mitglieder überschreitet 1949/50 1000.
1957
Die DOG begeht ihr 100-jähriges Bestehen. Der Düsseldorfer Ophthalmologe und Medizinhistoriker Albert Esser schreibt dazu eine Festschrift, welche allerdings die NS-Zeit nahezu vollständig ausblendet. Die Aufarbeitung der NS-Geschichte der DOG wird erst 1999 einsetzen.
13. August 1961
Der Bau der Berliner Mauer führt endgültig zur weitgehenden Unterbrechung der bereits seit 1949 rückläufigen Kontakte zwischen den Augenärzten aus der DDR und jenen der BRD. Ostdeutsche Ophthalmologen werden angehalten, ihre DOG-Mitgliedschaft zu beenden.
1966
Der 20. Weltkongress für Augenheilkunde findet in München statt. Kongresspräsident ist Hans (Johannes) Karl Müller (1899-1977) aus Bonn.
1975
Die 74. Tagung der DOG findet mit dem Thema „Periphere Retina“ in Essen statt. Der Kongresspräsident, Gerhard Meyer-Schwickerath (1920-1992), ist durch die von ihm in Hamburg und Essen entwickelte Fotokoagulation der Netzhaut als bisher einziger deutscher Ophthalmologe in die Nähe eines Nobelpreises gerückt
1990
Die 88. Tagung der DOG findet mit dem Hauptthema „Retina“ in Baden-Baden statt. Nach dem Fall der Mauer nehmen erstmals nach Jahrzehnten wieder zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus dem Osten Deutschlands an der Tagung teil. Kongresspräsident ist Achim Wessing.
1991
Die 89. Tagung der DOG wird in Leipzig und damit erstmals in einem der neuen Bundesländer abgehalten. Kongresspräsident ist Jörg Draeger.
Nach 1991
Nach der Wende auch im ehemaligen „Ostblock“ stellen der Augenarzt Rolf Grewe aus Münster und die DOG Kontakte zu den Augenärzten in den Ländern Südosteuropas her und unterstützen die Weiterentwicklung der dortigen Augenheilkunde.
1992
Durch die Wiedervereinigung ist die Zahl der DOG-Mitglieder und der Kongressteilnehmer stark angestiegen, so dass das „historische Heidelberg“ als Tagungsort zu klein geworden ist und nicht mehr in Betracht kommt. Die DOG tagt 1992-1996 im nahe gelegenen Mannheim.
1993
Die Zahl der DOG-Mitglieder überschreitet 3000.
1997
Die DOG verlegt ihren Tagungsort nach Berlin. Präsident der ersten Tagung in Berlin ist Anselm Kampik.
2000
Die 98. Tagung der DOG in Berlin steht als „Millenniumstagung“ unter dem Thema „Tradition und Aufbruch in der Augenheilkunde zur Jahrtausendwende“. Kongresspräsident ist Christian Ohrloff.
30. September 2001
Mit Gabriele Lang wird erstmals eine Frau Präsidentin der DOG.
2002
Die DOG stellt ihre „Graefe-Sammlung“ dem Medizinhistorischen Museum in der Charité Berlin als Dauerleihgabe zur Verfügung.
26. bis 29. September 2002
Mit ihrer Präsidentin Gabriele Lang begeht die DOG ihre 100. Tagung in Berlin mit dem Generalthema „Innovationen in der Augenheilkunde“.
2005
Die Zahl der DOG-Mitglieder überschreitet 5000. Die DOG ist Mit-Ausrichterin der Tagung der Europäischen Augenärzte Vereinigung (SOE) in Berlin. Tagungspräsident ist Michael Foerster.
2006 unter der Präsidentschaft von Prof. Pfeiffer
Die DOG bezieht ihre neue Geschäftsstelle in der Münchner Platenstraße. Tagungspräsident ist Prof. Pfeiffer.
2007
Mit der 105. Tagung begeht die DOG ihren 150. Geburtstag. Sie gibt dazu die umfangreiche Festschrift „Visus und Visionen“ heraus. Tagungspräsident ist Gernot Duncker.
2010
Die DOG ist Mit-Ausrichterin des „World Ophthalmology Congress“ (WOC) in Berlin. Tagungspräsident ist Gerhard Lang.
2013
Die „Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde“ als eines von 3 Publikationsorganen der DOG begehen ihren 150. Geburtstag. In der Sonderrubrik „150 Jahre KliMo – gestern und heute“ werden Arbeiten aus den vergangenen Jahrzehnten wieder gegeben und aus heutiger Sicht kommentiert.
2014
Nach 16 Jahren beendete Anselm Kampik (München) sein Amt als Generalsekretär der DOG. Entscheidende Verdienste Kampiks sind und bleiben die Professionalisierung der Geschäftsstelle, die weitere Internationalisierung der Gesellschaft und die Verlagerung des Tagungsortes nach Berlin. Kampiks Nachfolger als Generalsekretär wird Thomas Reinhard (Freiburg).
2015
Eine Sekundarschule in Berlin-Kreuzberg erhält offiziell den Namen „Albrecht von Graefe Schule“. Die Namensgebung wird feierlich mit einem Festakt begangen. In der Folgezeit entwickelt sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Graefe-Schule und DOG.
2020
Das Jahr steht ganz im Zeichen des 150. Todestags Albrecht von Graefes („Graefe-Jahr“) und der Corona-Pandemie. Am 20. Juli, dem Todestag, legen der Präsident Hans Hoerauf und der Nach-Präsident Hagen Thieme für die DOG einen Kranz am Graefe-Denkmal in Berlin nieder. Herr Opp, Lehrer an der A.v. Graefe Schule, ist auch dabei. Der Kongress im Oktober kann wegen der Pandemie nicht als Präsenzveranstaltung abgehalten werden, sondern erfolgt erstmals virtuell. Festrede und Keynote Lectures befassen sich mit dem Einfluss der Ökonomie auf Medizin und Augenheilkunde.
Präsidenten, Generalsekretäre, Schatzmeister, Schritführer und Geschäftsführer seit Gründung der Gesellschaft
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