Galerie der Preisträger 2025 – Preise

Chibret Medaille

gestiftet von Théa Pharma GmbH

Auszeichnung für
besondere Verdienste in der Ophthalmologie

Grußwort

Jean-Frédéric Chibret, Präsident der Théa-Gruppe

Sehr geehrte Frau Professor Messmer, sehr geehrte Mitglieder des Präsidiums der DOG,

sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Freude habe ich Ihre Nominierung für die Chibret-Medaille 2025 durch das Preiskomitee, bestehend aus Professor Reinhard und Professor Seitz, vernommen.

Für die Firma Théa und für mich persönlich, Jean Frédéric Chibret, Präsident dieses familiengeführten ophthalmologischen Unternehmens, ist es eine besondere Ehre, an dieser Zeremonie zur Vergabe dieser besonderen Anerkennungen der DOG teilzunehmen, um Sie mit der Chibret-Medaille auszuzeichnen.

Diese Ehrung wird an Persönlichkeiten verliehen, die durch ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und ihr außerordentliches Engagement im Bereich der Ophthalmologie maßgeblich zur Weiterentwicklung des Fachs beigetragen haben und dabei stets die internationale Zusammenarbeit im Blick hatten.

In Ihrem Fall würdigen wir insbesondere Ihre bedeutenden Forschungsarbeiten und innovativen Beiträge auf dem Gebiet der Pathophysiologie und Therapie von Augenoberflächenerkrankungen – einem Thema, das auch dank Ihnen in der Augenheilkunde stetig an Bedeutung gewinnt.

Ihre umfangreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Ihre engagierte klinische Arbeit sowie Ihr unermüdlicher Einsatz für die Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten haben das Verständnis und die Versorgung auf diesem wichtigen Fachgebiet entscheidend vorangebracht. Ihre Expertise und Ihre vielfältigen Tätigkeiten in nationalen wie internationalen ophthalmologischen Gesellschaften sind für die medizinische Gemeinschaft von unschätzbarem Wert.

Besonders hervorzuheben ist, dass Sie Mitbegründerin der EuDES (European Dry Eye Society) sind. Dieses Engagement für den europäischen Gedanken steht ganz im Sinne von Paul Chibret, dem diese Medaille gewidmet ist. Paul Chibret war 1883 maßgeblich an der Gründung der SFO (Société Française d’Ophtalmologie) beteiligt und legte zeitlebens größten Wert auf die europäische Zusammenarbeit.

Seit rund 40 Jahren wird die Chibret-Medaille, dotiert mit einem Förderbetrag von 3.000 €, an herausragende deutsche und französische Ophthalmologen verliehen, um den internationalen Austausch zu fördern und die besten Forscher ihres Fachs zu ehren.

Sehr geehrte Frau Professor Messmer, es ist uns und insbesondere mir eine außerordentliche Freude, dass das Komitee Sie als diesjährige Preisträgerin ausgewählt hat.

Prof. Dr. Elisabeth M. Messmer
München

Laudatio

Prof. Dr. Berthold Seitz

Frau Prof. Dr. Elisabeth Messmer wurde am 25. Juli 1963 in Lindau am Bodensee geboren.

Von 1983 bis 1990 absolvierte sie ihr Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Für ihre Promotion verbrachte sie mehrere Monate in Indien, wo sie Augenkomplikationen bei Leprapatienten unter Kombinationstherapie mit Diaminodiphenylsulfon, Rifampicin und Clofazimin untersuchte.

Nach ihrem Studienaufenthalt von August bis November 1990 an der Harvard Medical School, Massachusetts Eye and Ear Infirmary, Boston (USA), absolvierte sie ihre Weiterbildung zur Fachärztin für Augenheilkunde von 1991 bis 1997 an den Universitäts-Augenkliniken Würzburg und München (Prof. Dr. A. Kampik). Im Rahmen eines DFG-Stipendiums nahm sie von 1991 bis 1993 ein Research Fellowship in Ophthalmology an der Harvard Medical School bei Prof. C. Stephen Foster mit Schwerpunkten in den Bereichen Hornhaut, Uveitis und okuläre Immunologie wahr.

Zurück in München widmete sie sich intensiv der Ophthalmopathologie unter dem Mentorat von Prof. Fritz Stefani. Seit 1997 ist Frau Prof. Messmer als Oberärztin an der Augenklinik der LMU tätig und leitet dort seit 2004 die Abteilung für Ophthalmopathologie. 2007 habilitierte sie sich zum Thema „Konfokale in vivo Mikroskopie der Bindehaut“ und wurde 2014 zur apl. Professorin ernannt.

Klinisch und wissenschaftlich gilt ihr besonderes Interesse Erkrankungen der Hornhaut und der Augenoberfläche. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Pathophysiologie und Therapie des Trockenen Auges, Pathophysiologie und Therapie der Meibomdrüsendysfunktion, Therapie des Hornhautödems, Keratoplastik und neurotrophe Keratopathie. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach mit dem Sicca-Forschungspreis ausgezeichnet. Ihre wissenschaftliche Publikationsliste umfasst mehr als 200 Fachartikel, zahlreiche Buchkapitel sowie mehrere herausgegebene Werke.

Neben Forschung und klinischer Tätigkeit hat Frau Prof. Messmer entscheidende Beiträge in der Lehre geleistet. Hervorzuheben ist die führende Initiierung des Ophthalmologischen Grundlagenkurses im Jahr 1998, der seither einen festen Bestandteil der augenärztlichen Weiterbildung darstellt. Zudem engagiert sie sich aktiv in der Zusammenarbeit mit der Partneruniversität Nairobi University in Kenia, wo sie als Gastdozentin und als External Examiner bei der Durchführung von Facharztprüfungen tätig ist.

Frau Prof. Messmer ist seit 2003 Fellow des European Board of Ophthalmology. Seit 2010 gehört sie dem Gesamtpräsidium der DOG an und ist Präsidiumsmitglied der DOG-Sektion DOP. Von 2017 bis 2021 war sie Corresponding Secretary der European Ophthalmic Pathology Society. Darüber hinaus ist sie Gründungsmitglied und Schatzmeisterin der European Dry Eye Society.

Mit ihren vielfältigen klinischen, wissenschaftlichen, lehrenden und organisatorischen Beiträgen hat Frau Prof. Dr. Elisabeth Messmer die Augenheilkunde in Deutschland und international in besonderem Maße bereichert. Mit Verleihung der Medaille d’Or Paul Chibret werden ihr herausragendes Engagement und ihre nachhaltigen Leistungen für das Fach gewürdigt.

Prof. Dr. Elisabeth Messmer

Margarete Kramer Best Abstract Preis der AG Young DOG

gestiftet von Margarete Kramer

Jurymitglieder

PD Dr. Dr. Bettina Hohberger (Erlangen, Vorsitzende)
Maximilian Hamann (Hannover)
Dr. Antonia Howaldt (Köln)
Dr. Sven Schnichels (Tübingen)

Zhi Liang
Würzburg

Laudation

Die Arbeitsgemeinschaft Young DOG verleiht jährlich einen Preis für das beste zum Kongress eingereichte Abstract. Mit diesem Preis sollen herausragende wissenschaftliche Arbeiten junger Augenärzte und Wissenschaftler aus dem gesamten Gebiet der Augenheilkunde gewürdigt werden.

In diesem Jahr wird

Herr Yhi Liang aus Würzburg

für sein Abstract

Biofabrication of Primary Conjunctival Spheroids as a 3D In-Vitro Test System

ausgezeichnet.

Zhi Liang

Dr. Rolf Grewe Best Abstract Preis

gestiftet von DOG e.V.

Dr. Vladimir Markevich
Minsk, BLR

Laudation

Die DOG verleiht in diesem Jahr zum zweiten Mal den Dr. Rolf Grewe Best Abstract Preis in Andenken und Anerkennung für das unermüdliche Wirken von Herrn Dr. Rolf Grewe für die DOG.

Mit diesem Preis würdigt die DOG herausragende wissenschaftliche Arbeiten junger Augenärzte und Wissenschaftler aus Mittel- und Osteuropa, die als Abstract zum jährlichen DOG-Kongress eingereicht wurden.In diesem Jahr wird

Herr Dr. Vladimir Markevich aus Minsk

für sein Abstract

“Can endoillumination improve scleral buckling surgery results?”

ausgezeichnet.

Dr. Vladimir Markevich

Best Abstract DOG-Sektion Ophthalmologische Onkologie

gestiftet von DOG-Sektion Ophthalmologische Onkologie

Dr. Cristina Rastoaca
Essen

Laudation

Die DOG verleiht in diesem Jahr zum ersten Mal den Best-Abstract-Preis der DOG-Sektion Ophthalmologische Onkologie zur Würdigung für ein herausragendes Abstract aus dem Bereich der onkologischen Ophthalmologie eingereicht zum DOG-Kongress.

Der Best-Abstract-Preis der DOG-Sektion Ophthalmologische Onkologie wird nach einer Bewertung durch unabhängige Gutachterinnen und Gutachter an

Frau Dr. Cristina Rastoaca aus Essen

für ihre Arbeit

Risiko einer Retinoblastomerkrankung des Partnerauges bei Kindern mit primärer Enukleation in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden humangenetischen Mutation

vergeben.

Sie konnte sich als Assistenzärztin der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Essen die Expertise auf dem Gebiet der klinischen Versorgung beim Retinoblastom vor Ort zu Nutze machen und intelligent interdisziplinäre Daten aus der Augenheilkunde, Humangenetik und Kinderheilkunde miteinander verknüpfen. Das Abstract überzeugt in klinischer Relevanz und Fragestellung, Methodik, Ergebnisaufarbeitung und Schlussfolgerung. Diese wissenschaftliche hervorragende Aufarbeitung wurde durch die Gutachterinnen und Gutachter gewürdigt und durch die Sektion mit der Preisverleihung belohnt.

Dr. Cristina Rastoaca

Deutsches Förderprogramm für Augenheilkunde

gestiftet von der Bayer Vital GmbH

Jurymitglieder

Prof. Dr. Horst Helbig (Regensburg/Vorsitz)
Prof. Dr. Maria-Andreea Gamulescu (Regensburg)
Prof. Dr. Martin Spitzer (Hamburg)
Prof. Dr. Andreas Stahl (Greifswald)
Prof. Dr. Olaf Strauß (Berlin)

Grußwort

Dr. Paula Scholz, FEBO, Leiterin medizinische Fachabteilung Ophthalmologie, Neurologie & Immunologie, Bayer Vital GmbH

Seit 11 Jahren unterstützt unser Unternehmen unterstützt mit dem Deutschen Förderprogramm für Retinologie ausgewählte Forschende und deren wissenschafliche Projekte in der Augenheilkunde.

Die DOG verleiht diesen Preis in diesem Jahr Herrn Dr. Pietro De Angeli aus Tübingen. Wir freuen uns über die Wahl der Jury und gratulieren dem Preisträger herzlich.

Herr De Angeli macht auf die bedeutende Herausforderung aufmerksam, die erbliche Netzhauterkrankungen für Kinder und junge Erwachsene darstellen. Diese Erkrankungen, wie die Stargardt-Krankheit und das Usher-Syndrom, sind Hauptursachen für Sehverlust, und leider stehen bislang keine wirksamen Behandlungen zur Verfügung. Sie werden durch krankheitsverursachende Varianten in bestimmten Genen verursacht, deren große Größe die Entwicklung effektiver Genbehandlungen erschwert.

Ein vielversprechender Ansatz zur Bekämpfung dieser Herausforderungen ist die CRISPR-Cas9-vermittelte Genomeditierung, die die Möglichkeit bietet, Spleißdefekte zu korrigieren. In diesem Kontext schlägt Herr De Angeli die Implementierung einer neuartigen Geneditierungsplattform vor: die AAV-transferierbare Enhanced-Deletion synthetic RNA-guided endonucleases (EDsRGNs). Diese Plattform zielt darauf ab, fehlerhaftes Spleißen durch präzise konstruierte gerichtete Deletionen zu korrigieren.

Durch umfassende Off-Target-Analysen und die Validierung in einem physiologisch relevanten Kontext soll das therapeutische Potenzial dieses Ansatzes bewertet werden. Die Ergebnisse aus diesem Projekt (proof of concept) sollen die Grundlage für nachfolgende präklinische Studien in geeigneten Tiermodellen bilden.

Es könnte die Grundlage für eine Therapieplattform der nächsten Generation sein, die ein breites Spektrum spleißbezogener Mutationen adressieren kann.

Wir wünschen Herrn De Angeli für sein Forschungsvorhaben gutes Gelingen und viel Erfolg und freuen uns sehr auf die Ergebnisse.

Dr. Pietro De Angeli
Tübingen

Laudatio

Prof. Dr. Horst Helbig, Juryvorsitzender

Die Firma Bayer Vital GmbH, Leverkusen unterstützt seit 11 Jahren innovative klinische oder grundlagenwissenschaftliche Forschungsprojekte in der Retinologie mit einer Fördersumme von bis zu 50.000 Euro.

Der diesjährige Förderpreis geht an

Herrn Dr. Pietro De Angeli

vom Department für Augenheilkunde der Universität Tübingen für sein Projekt:

AAV-deliverable Enhanced-Deletion Synthetic RNA-guided Endonuclease for Therapeutic Splicing Correction

Erste erbliche Netzhaut-Erkrankungen können inzwischen mit Gen-Therapie behandelt werden. Viele dieser Erkrankungen sind aber bedingt durch bi-allelische pathogene Varianten sehr großer Gene, welche die Kapazität konventioneller AHV-Vektoren überschreiten. Einige dieser pathogenen Varianten unterbrechen das normale Splicing und tragen so zur Pathogenese der Erkrankung bei. Ziel des Forschungs-Vorhabens ist es, eine neue Gen-Editing Plattform zu entwickeln, um die pathogenen Splicing-Defekte durch präzises Ausschalten zu korrigieren. Diese Plattform könnte Grundlage für die Behandlung eines breiten Spektrums von Splicing assoziierten Mutationen werden.

Der Antragsteller Dr. Pietro de Angeli studierte Biotechnologie and er Universität Urbino, Italien. Nach Forschungsaufenthalten in England, Italien und Holland ist er seit 6 Jahren am Forschungsinstitut für Augenheilkunde in Tübingen im Bereich des Genom-Editing erfolgreich tätig.

Der Sponsor und die Jury beglückwünschen Dr. Pietro de Angeli zu dieser Auszeichnung und wünschen viel Erfolg bei seinem ausgesprochen vielversprechenden und anspruchsvollen Forschungsprojekt.

Dr. Pietro De Angeli

EBOD Examina – Auszeichnung der besten deutschen Absolventen

Im Oktober 2024 und Mai 2025 fanden die Prüfungen zum Europäischen Facharzt statt.
Das EBOD-Examen ist die europäische Prüfung, die zusätzlich zur nationalen Facharztprüfung abgelegt werden kann.
Das European Board of Ophthalmology ist eine ständige Arbeitsgruppe des ophthalmologischen Fachbereichs der Vereinigung europäischer Fachärzte (UEMS).
Die besten Teilnehmer aus Deutschland waren:

Dr. Ammar Kosic
Offenburg


Dr. Ammar Kosic

Dr. Lukas Neuhann
München


Dr. Lukas Neuhann

Elfriede-Aulhorn-Preis 2025

gestiftet von der Gesellschaft zur Förderung der neuro-ophthalmologischen Forschung e. V.

Jurymitglieder

Prof. Dr. Katarina Stingl (Tübingen/Vorsitz)
Prof. Dr. Claudia Priglinger (München)
Prof. Anja Eckstein (Essen)
Prof. Klaus Rüther (Berlin)
PD Dr. Anja Palmowski-Wolfe (Basel)
Prof. Andreas Reitner (Wien)

Prof. Dr. Wolf Lagréze
Freiburg

Laudatio

Prof. Dr. Katarina Stingl, Juryvorsitzende

Herr Prof. Dr. Wolf Lagrèze aus Freiburg

erhält den Elfriede-Aulhorn-Preis 2025 für die wissenschaftlichen Ergebnisse, die in der Veröffentlichung der TONE study group zur Behandlung von Patienten mit Optikusneuritis „Safety and efficacy of erythropoietin for the treatment of patients with optic neuritis (TONE): a randomised, double-blind, multicentre, placebo-controlled study“ unter seiner Erstautorenschaft (shared first authorship) publiziert wurden.

In dieser Publikation wurde die Sicherheit und Wirksamkeit des Zytokins Erythropoietin bei Patienten mit Optikusneuritis in einer multizentrischen, prospektiven und randomisierten klinischen Studie in 12 spezialisierten Zentren in Deutschland untersucht. Da Erythropoietin retinale neuroptotektiven Eigenschaften hat, wurde dies intravenös gegenüber Placebo gemeinsam mit der kortisonbasierten Standardtherapie bei akuter unilateralen Optikusneuritis verabreicht. Es zeigte sich, dass die zusätzliche Gabe von Erythropoietin weder strukturell noch funktionell einen klaren Benefit zur Wiederherstellung der Sehbahn nach der Sehnervenentzündung bringt. Nebenbefundlich ergab sich, dass kurzfristig die Konversion zur Multiplen Sklerose unter Erythropoietin geringer war.

Herr Prof. Lagrèze ist Augenarzt und Neurowissenschaftler und ein ordentlicher Professor am Universitätsklinikum Freiburg, wo er den Lehrstuhl für Neuroophthalmologie und Kinderaugenheilkunde innehat. Seit 2004 ist er als klinischer Leiter der pädiatrischen Ophthalmologie und der Neuroophthalmologie, sowie seit 2008 auch des Zentrums für Orbitaerkrankungen tätig. Er ist ein international vernetzter klinischer Forscher mit Fokus auf Erkrankungen der Sehbahn und Okulomotorik sowie Augenerkrankungen im Kindesalter.


Seine Forschungsgruppe beschäftigt sich seit Jahren mit präklinischer Forschung verschiedener pharmakotherapeutischen Ansätze der Sehnervschädigung. Nach 20 Jahren teils von der DFG geförderten Grundlagenforschung zur Neuroprotektion retinaler Ganglienzellen hat er die fächerübergreifende, multizentrische, vom BMBF geförderte klinische TONE-Studie koordiniert mit dem Ziel der Translation präklinischer Therapieansätze in die Klinik. Die Arbeit, die der hier ausgezeichneten Publikation zugrunde liegt, wurde unter seiner durch diese Förderung und Kooperation von 13 akademischen Zentren im Bereich der Neurologie und Ophthalmologie in Deutschland ermöglicht.


Mit dieser Arbeit haben Prof. Lagrèze und das multizentrische Team einen wichtigen Beitrag zur Translation der Neuroprotektionsforschung und klinischem Wissen geleistet. Die Publikation bringt mehr Klarheit in die therapeutischen Aspekte der Optikusneuritis und die dazugehörigen psychophysischen und strukturellen Endpunkte.

Prof. Dr. Wolf Lagréze

Forschungspreis der Deutschen Maculastiftung

gestiftet von der Deutschen Maculastiftung

DOG-Glaukomforschungspreis

gestiftet von der Santen GmbH

Jurymitglieder

Prof. Dr. Stephanie Joachim (Bochum/Vorsitz mit Stimmenthaltung)
PD Dr. Dr. Bettina Hohberger (Erlangen)
Prof. Dr. Esther Hoffmann (Mainz)
Prof. Dr. Marcus Knorr (Krefeld)
PD Dr. Claudia Lommatzsch (Münster)

Grußwort

Irmela Oloff, Associate Director, Marketing DACH, Santen GmbH

Die Firma Santen ist ein traditionsbewusster und auf Forschung ausgerichteter internationaler Konzern, der seit über 130 Jahren in der Augenheilkunde spezialisiert ist. Santen ist es auch in diesem Jahr wieder sehr wichtig – wie auch schon in den Jahren

zuvor – junge und kreative Forscher zu inspirieren und vor allem auch zu fördern.

Daher freuen wir uns, auch im Namen unseres Präsidenten (CEO) Takeshi Ito, in diesem Jahr erneut den Glaukom-Forschungspreis der DOG mit einem Preisgeld von 5.000 € unterstützen zu können.

Wir gratulieren Herrn Dr. Nasyrov ganz herzlich für seine hervorragende Forschungsarbeit.

Santen ist es ein großes Anliegen, Forschungsarbeit zu unterstützen und kontinuierlich an neuen und innovativen Therapieansätzen im Bereich des Glaukoms und der gesamten Augenheilkunde zu arbeiten.

So wünschen wir Herrn Dr. Nasyrov für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und sind gespannt auf seine nächsten interessanten Forschungsergebnisse.

Herzlichen Dank und allen Forschern viel Erfolg!


Dr. Emil Nasyrov
Tübingen

Laudatio

Prof. Dr. Stephanie Joachim, Juryvorsitzende

Der Glaukomforschungspreis der DOG 2025 wurde großzügig von der Firma Santen GmbH gestiftet. Mit ihm werden herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der experimentellen und klinischen Glaukomatologie ausgezeichnet. Die Qualität der eingereichten Arbeiten war auch in 2025 erneut sehr hoch.

In diesem Jahr überzeugte die Jury besonders die Arbeit von

Herrn Dr. Emil Nasyrov aus Tübingen

Dr. Nasyrov hat zwei klinische Studien vorgelegt, die sich der chirurgischen Behandlung des Sekundärglaukoms bei Uveitis mit minimal-invasiven filtrierenden Verfahren widmen.

Die Titel lauten:

  1. Nasyrov E, Seppelfricke C, Doycheva D, Gassel CJ, Merle DA, Voykov B. Preserflo MicroShunt Implantation for Glaucoma Secondary to Viral and Juvenile Idiopathic Arthritis-Related Anterior Uveitis. Ocul Immunol Inflamm. 2024 Dec 6:1-8.
  2. Nasyrov E, Merle DA, Doycheva D, Gassel CJ, Voykov B. Three-Year Results of XEN-45 Implantation for Glaucoma Secondary to Fuchs Uveitis Syndrome, Intermediate Uveitis, and Juvenile Idiopathic Arthritis-Related Anterior Uveitis. Ocul Immunol Inflamm. 2025 Apr;33(3):463-473.

Die chirurgische Behandlung des Sekundärglaukoms bei Uveitis gilt als besonders herausfordernd und ist oft weniger erfolgreich als beim primären Offenwinkelglaukom. In vielen Studien wird dabei von einem generalisierten „uveitischen Glaukom“ gesprochen, wodurch der Unterschied zwischen verschiedenen Uveitisformen verwischt wird.

Dr. Nasyrov hat dem einen differenzierten Ansatz entgegengesetzt.

In seinen Studien konnte er zeigen, dass der Operationserfolg von Preserflo MicroShunt und XEN-45 Gel Stent signifikant von der zugrunde liegenden Uveitisform abhängt. So konnte er zeigen, dass die Verfahren bei juveniler idiopathischer Arthritis nur eingeschränkt wirksam sind. Dagegen errreichen sie bei Uveitis anterior viraler Genese oder bei Uveitis intermedia Erfolgsraten und Sicherheitsprofile, die denen beim primären Offenwinkelglaukom vergleichbar sind.

Diese Erkenntnisse sind von hoher klinischer Bedeutung, da sie im Sinne einer individualisierten Medizin zu einer präziseren Vorhersage chirurgischer Ergebnisse beitragen werden. Sie liefern außerdem ein starkes Argument dafür, den Begriff „uveitisches Glaukom“ differenzierter zu fassen und künftige Studien mehr uveitis-spezifisch zu konzipieren.

Dr. Emil Nasyrov

Grundlagenwissenschaftlicher Forschungspreis

gestiftet von der PRO RETINA Deutschland e.V. und der Retina Suisse

Jurymitglieder

Prof. Dr. Marius Ader (Dresden)
Prof. Dr. Peter Charbel-Issa (München)
Dr. Claus Gehrig (Friesenheim)
Prof. Dr. Christian Grimm (Zürich)
Prof. Dr. Antje Grosche (München)
Prof. Dr. Frank G. Holz (Bonn)
Prof. Dr. Ulrich Kellner (Bonn-Siegburg)
Prof. Dr. Olaf Strauss (Berlin)
Prof. Dr. Marius Ueffing (Tübingen)
Prof. Dr. Bernhard H. F. Weber (Regensburg)
Franz Badura (Amberg)

Karolina Kaminska
Basel

Laudatio

Prof. Dr. Christian Grimm, Forschungsleiter an der Augenklinik des Universitätsspitals Zürich. Mitglied des Wissenschaftlich Medizinischen Beirates der PRO RETINA Deutschland e.V

Der Wissenschaftlich Medizinische Beirat der PRO RETINA Deutschland e. V. bestehend aus Prof. Marius Ader, Prof. Peter Charbel-Issa, Dr. Claus Gehrig, Prof. Christian Grimm, Prof. Antje Grosche (stellvertretende Vorsitzende), Prof. Frank G. Holz, Prof. Ulrich Kellner, Prof. Olaf Strauss (Vorsitzender), Prof. Marius Ueffing, Prof. Bernhard Weber und Franz Badura (Sekretär) hat in diesem Jahr den grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis 2025 der Pro Retina Deutschland e.V., der Pro Retina – Stiftung und der Retina Suisse an zwei Preisträger vergeben.

Frau Karolina Kaminska aus Basel

erhält den grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis 2025 der Pro Retina Deutschland e.V., der Pro Retina – Stiftung und der Retina Suisse

für ihre hervorragende Arbeit, die zu neuen Erkenntnissen im Bereich der Genetik vererbter Netzhautdegenerationen geführt hat.

Prämierte Arbeit:

Bi-allelic variants in three genes encoding distinct subunits of the vesicular AP-5 complex cause hereditary macular dystrophy.
Karolina Kaminska, Francesca Cancellieri, Mathieu Quinodoz, Abigail R. Moye, Miriam Bauwens, Siying Lin, Lucas Janeschitz-Kriegl, Tamar Hayman, Pilar Barberan-Martinez, Regina Schlaeger, Filip Van den Broeck, Almudena Avila Fernandez, Lidia Fernandez-Caballero, Irene Perea-Romero, Gema Garcia-Garcia, David Salom, Pascale Mazzola, Theresia Zuleger, Karin Poths, Tobias B. Haack, Julie Jacob, Sascha Vermeer, Frédérique Terbeek, Nicolas Feltgen, Alexandre P. Moulin, Louisa Koutroumanou, George Papadakis, Andrew C. Browning, Savita Madhusudhan, Lotta Gränse, Eyal Banin, Ana Berta Sousa, Luisa Coutinho Santos, Laura Kuehlewein, Pietro De Angeli, Bart P. Leroy, Omar A. Mahroo, Fay Sedgwick, James Eden, Maximilian Pfau, Sten Andreasson, Hendrik P.N. Scholl, Carmen Ayuso, José M. Millan, Dror Sharon, Miltiadis K. Tsilimbaris, Veronika Vaclavik, Hoai V. Tran, Tamar Ben-Yosef, Elfride De Baere, Andrew R. Webster, Gavin Arno, Panagiotis I. Sergouniotis, Susanne Kohl, Cristina Santos, and Carlo Rivolta
Am J Hum Genet. (2025) 112:808-828. Doi:10.1016/j.ajhg.2025.02.015

Frau Kaminska hat an der Medizinischen Universität Warschau studiert und ihre Ausbildung im Jahr 2013 mit dem Master of Science erfolgreich abgeschlossen. Nach verschiedenen Stationen in Warschau hat Frau Kaminska 2020 ihre Doktorarbeit am Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie der Universität Basel unter der Leitung von Prof. Carlo Rivolta begonnen. Zwei Publikationen als Erstautorin und 21 Publikationen als Koautorin in durchweg hochrangigen Zeitschriften zeugen von ihrer beeindruckenden wissenschaftlichen Leistung.

In der prämierten Arbeit hat Frau Kaminska genetische Varianten in drei neuen Genen identifiziert, die zu einer autosomal rezessiven makulären Dystrophie führen. Die drei Gene kodieren für Proteine, die Teil des fünften Adaptor-Protein-Komplexes (AP-5) sind und somit am endosomalen Transport in den Zellen beteiligt sind. Die mutierten Proteine scheinen den intrazellulären Proteintransport in den Zellen zu stören, was zu einer falschen Verteilung von Proteinen führen und somit zu einer Beeinträchtigung individueller Funktionswege führen kann.

Die Identifikation der Gene und der Varianten, die zur Krankheit führen, ist ein bedeutender Schritt in der Gendiagnostik und hat bereits zahlreichen Patienten zu einer Diagnose verholfen. Diese Patienten zeigen einen progressiven zentralen Visusverlust mit einer Atrophie der Makula und leiden an einer neuen Unterform der vererbten Netzhautdegeneration, die als lysosomale makuläre Dystrophie bezeichnet werden kann.

Karolina Kaminska

Lucas Stürzbecher
Berlin

Laudatio

Prof. Dr. Christian Grimm, Forschungsleiter an der Augenklinik des Universitätsspitals Zürich. Mitglied des Wissenschaftlich Medizinischen Beirates der PRO RETINA Deutschland e.V

Der Wissenschaftlich Medizinische Beirat der PRO RETINA Deutschland e. V. bestehend aus Prof. Marius Ader, Prof. Peter Charbel-Issa, Dr. Claus Gehrig, Prof. Christian Grimm, Prof. Antje Grosche (stellvertretende Vorsitzende), Prof. Frank G. Holz, Prof. Ulrich Kellner, Prof. Olaf Strauss (Vorsitzender), Prof. Marius Ueffing, Prof. Bernhard Weber und Franz Badura (Sekretär) hat in diesem Jahr den grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis 2025 der Pro Retina Deutschland e.V., der Pro Retina – Stiftung und der Retina Suisse an zwei Preisträger vergeben.

Lucas Stürzbecher erhält den grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis 2025 der Pro Retina Deutschland e.V., der Pro Retina – Stiftung und der Retina Suisse

für seine hervorragende Arbeit, die zu neuen Erkenntnissen im Bereich der Ursachenforschung der AMD geführt hat.

Prämierte Arbeit:

Outer retina micro-inflammation is driven by T cell responses prior to retinal degeneration in early age-related macular degeneration. Stürzbecher L, Bartolomaeus H, Bartolomaeus TUP, Bolz S, Sekulic A, Ueffing M, Clark SJ, Reichhart N, Crespo-Garcia S, Wilck N, Strauß O. Front Immunol. 2025 Feb 5;16:1520188. doi: 10.3389/fimmu.2025.1520188. PMID: 39975545

Die Arbeit repräsentiert die Grundlage für eine „Publikationspromotion“ an der Charité Universitätsmedizin Berlin zur Erlangung des medizinischen Doktorgrades. Herr Stürzbecher strebt als junger Arzt das Fach Augenheilkunde an, hat jedoch mit dieser Arbeit außerordentliche Leistungen in der Grundlagenforschung erbracht. Er hat diese Arbeit nicht nur durch seine forscherischen Leistungen, sondern auch durch eigene Drittmitteleinwerbungen erstellt.

Die Arbeit selbst hat eine besondere Bedeutung für das Verständnis der Krankheitsmechanismen, die zur Entstehung der AMD führen: sie hat einen ersten direkten Beleg für die Rolle des sogenannten adaptiven Immunsystems in der AMD Entstehung erarbeiten können. Das Verständnis einer wesentlichen Rolle des Immunsystems in der AMD Entstehung begann mit den ersten wegweisenden Arbeiten durch Mullins im Jahr 2000 und wurde gefestigt durch die Bestätigung im Jahr 2025, dass Polymorphismen in Komplementgenen mit dem Risiko für AMD assoziieren. Bislang wurde, wegen der Beteiligung des Komplementsystems, vornehmlich eine Beteiligung des angeborenen Immunsystems vermutet, auch wenn einige wenige Publikationen die Möglichkeit, dass
T-Zellen in der AMD aktiv sind, angedeutet haben.

Herr Stürzbecher hat nun in seiner Arbeit in humanen Gewebsproben von Patienten mit geographischer Atrophie als auch im Mausmodell mit Relevanz für geographischer Atrophie zeigen können, dass T-Zellen des adaptiven Immunsystems in die Netzhaut einwandern. Diese T-Zellen sind von besonderer Relevanz, weil es Zellen sind, die die Immunreaktionen der ausführenden Zellen steuern. Oberflächenmarker dieser Zellen zeigen an, dass es sich um Zellen handelt, die gelernt haben, gegen spezifische Zelltypen vorzugehen. Deren Anwesenheit in der degenerierenden Retina legt damit den Schluss nahe, dass das Immunsystem gezielt gegen die Zellen der äußeren Netzhaut vorgeht. Diese Arbeit ist von besonderer Qualität, da sie neue Wege der mehrdimensionalen Datenauswertung zum Vergleich von Versuchsgruppen geht.

Die Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit, die PRO RETINA Deutschland, der Wissenschaftlich Medizinische Beirat von PRO RETINA, die Retina Suisse und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft gratulieren Frau Kaminska und Herrn Stürzbecher zu ihren großartigen Arbeiten und wünschen beiden weiterhin viel Erfolg für ihre berufliche Karriere. Der Preis ist mit einer Barsumme von je 5.000 Euro dotiert.

Lucas Stürzbecher

Helmholtz-Forschungspreis der DOG

gestiftet von Bayer Vital GmbH

Jurymitglieder

Prof. Dr. Andreas Stahl (Greifswald/Vorsitz)
Prof. Dr. Maria-Andreea Gamulescu (Regensburg)
Prof. Dr. Martin Spitzer (Hamburg)
Prof. Dr. Armin Wolf (Ulm)
Prof. Dr. Oliver Zeitz (Berlin)

Grußwort

Dr. Paula Scholz, FEBO Head Medical Affairs Neurology, Immunology & Ophthalmology, Bayer Vital GmbH

Es ist uns eine Ehre, die bemerkenswerten Forschungsarbeiten von Dr. Stefaniya K. Boneva und ihrem Team zu würdigen, die sich mit der multifunktionalen Rolle der Hyalocyten in der proliferativen diabetischen Retinopathie (PDR) beschäftigt. Ihre Forschung zeigt eindrucksvoll, wie diese Zellen in die Pathophysiologie der Erkrankung involviert sein können, indem sie entzündliche Reaktionen und angiogene Prozesse orchestrieren. Besonders hervorzuheben ist die Eigenschaft der Hyalocyten nicht nur zur Zytokinproduktion beizutragen, sondern auch eine entscheidende Rolle bei der Erythrophagocytose zu spielen. Diese Erkenntnisse könnten wegweisend für die Entwicklung neuer immunmodulatorischer Therapien in der Behandlung der diabetischen vitreoretinalen Erkrankungen sein.

Wir gratulieren Frau Dr. Boneva der recht herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung und der Wahl der Jury und freuen uns auf die zukünftigen Entwicklungen diesem wichtigen Forschungsbereich.

Dr. Stefaniya Boneva
Freiburg

Laudatio

Prof. Dr. Andreas Stahl, Juryvorsitzender

Der diesjährige Helmholtz-Forschungspreis der DOG wird verliehen an

Frau Dr. Stefaniya Boneva von der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg.

Die eingereichte Arbeit von Frau Dr. Boneva beschäftigt sich mit der vielfältigen Rolle von Hyalozyten im Glaskörper bei Entzündungen, Angiomodulation und dem Abbau von Erythrozyten beispielwiese bei proliferativer diabetischer Retinopathie. Hyalozyten sind ortsständige Zellen des angeborenen Immunsystems im Glaskörper und üben in diesem ansonsten sehr zellarmen Milieu entscheidende, aber bisher nur wenig untersuchte Aufgaben bei vielfältigen physiologischen, aber auch pathophysiologischen Vorgängen aus.

Die Arbeitsgruppe von Dr. Boneva beschäftigt sich bereits seit längerem mit Hyalozyten und hat beispielweise bereits im Jahr 2020 die erste transkriptionelle Charakterisierung von Hyalozyten durchführen können. Im Anschluss folgten Sequenzierungs- und Einzelzell-proteinanalysen dieser Zellpopulation. Aufbauend auf diesen eigenen Vorarbeiten konnte Frau Dr. Boneva in der nun eingereichten Arbeit RNA-Sequenzierungsanalysen von Hyalozyten aus dem Glaskörper von Patient*innen mit proliferativer diabetischer Retino-pathie sowie Proteinanalysen von entsprechenden Glaskörperproben und immun-histochemische Studien an kultivierten Hyalozyten durchführen. Diese Arbeiten belegten eine Rolle der Hyalozyten beim Abbau von Erythrozyten im Glaskörper und damit der Resorption von Glaskörperblutungen. Neben den wichtigen grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnissen birgt die eingereichte Arbeit ein hohes translationales Potential, da aufbauend auf den gefundenen Ergebnissen mögliche neue Behandlungsverfahren, wie z.B. eine pharmakologische Modulation von Hyalozyten im Rahmen diabetischer vitreoretinaler Erkrankungen, erprobt werden können.

Die eingereichte Arbeit wurde hochrangig im Journal of Neuroinflammation (Impactfaktor 9,3) publiziert. Sie reiht sich in einen wirklich hervorragenden klinisch wissenschaftlichen Lebenslauf der Preisträgerin ein: Frau Dr. Boneva hat im Jahr 2016 an der Universität Regensburg mit summa cum laude zu einem ophthalmologischen Thema promoviert. Anschließend konnte sie neben ihrer klinischen Arbeit und ihrer Ausbildung zur Netzhautchirurgin erfolgreiche Drittmittelförderungen bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Else Kröner-Fresenius-Stiftung einwerben.

Aktuell wird Frau Dr. Boneva zudem im Advanced Clinician Scientist Programm der Universitätsklinik Freiburg gefördert und verkörpert auf vorbildlichste Art den Karriereweg einer in der translationalen Forschung tätigen und gleichzeitig erfolgreichen Klinikerin.

Das Juryvotum für den Helmholtz-Forschungspreis sah daher Frau Dr. Boneva einstimmig auf dem ersten Platz in einem insgesamt hochrangigen und durchgehend sehr gut besetzten Bewerberfeld.

Wir gratulieren Frau Dr. Boneva ganz herzlich zu ihrer Leistung und wünschen ihr weiterhin viel Erfolg bei ihrer klinischen und wissenschaftlichen Arbeit.


Dr. Stefaniya Boneva

DOG pura Award
Ideenwettbewerb für Nachhaltigkeit
in der Augenheilkunde

gestiftet von der Stiftung Auge

Die DOG und Stiftung Auge laden jährlich zu einem Ideenwettbewerb ein, der allen in der Augenheilkunde Tätigen (Ärzten, Industrie, Patienten) offensteht. Gesucht werden möglichste praxisrelevante Projekte und Idden, wie der Alltag in Forschung, Lehre und Patientenversorgung nachhaltiger gestalten werden kann.

In diesem Jahr wurden erneut sehr gute Vorschläge eingereicht. Unter diesen hat die Jury 4 besonders vielversprechende Projekte ausgesucht.

Jurymitglieder

Prof. Dr. Gerd Geerling (Düsseldorf, Vorsitz mit Stimmenthaltung)
PD Dr. Felicitas Bucher (Freiburg)
PhD Hanna Faber (Hamburg)
Prof. Dr. Hans Hoerauf (Göttingen)
Karlheinz Strauß (Jena)

1. Preis

PD Dr. Raphael Liegl & Ralf Brinken
Bonn

Laudation

Prof. Dr. Gerd Geerling, Juryvorsitzender

PD Dr. Raphael Liegl und Ralf Bringen erhalten den DOG-pura-Award für das Projekt mit dem Titel

„Nachhaltiger Umgang mit perfluorierten Kohlenwasserstoff-Flüssigkeiten (PFCL) in der Netzhautchirurgie“.

PD Dr. Liegl studierte Humanmedizin an der Universität Zürich und der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, wo er 2014 für eine Arbeit über die „Pharmakologische Inhibition der Nachstarentstehung mittels Alkylphosphocholinen“ mit summa cum laude promoviert wurde. In München erhielt er von 2013 bis 2018 auch seine Facharzt- und operative Ausbildung in der vitreoretinalen Chirurgie unter Prof. Priglinger. Von 2020 bis 2025 war er geschäftsführender Oberarzt der Universitätsaugenklinik Bonn, wo er 2022 „Zur Pathogenese, Diagnostik und Therapie proliferativer Netzhauterkrankungen“ habilitierte. Seit dem 1.7.2025 ist er Chefarzt der Augenklinik der Städtischen Kliniken Dortmund.

Herr Brinken war von 1985 bis August 2024 insgesamt 39 Jahre an der Universitäts-Augenklinik Bonn tätig – zunächst als Krankenpfleger, später als OP-Leitung und OP-Koordinator.
Während seiner langjährigen Tätigkeit war er an mehreren ophthalmologischen Publikationen beteiligt und wirkte an der Entwicklung sowie Testung innovativer ophthalmologischer Produkte mit. Seit September 2024 unterstützt er die Klinik weiterhin in Teilzeit – insbesondere im Rahmen von Studienoperationen und bei der Einführung neuer chirurgischer Techniken.

Ziel des gemeinsamen Projektes ist es, den ökologischen Fußabdruck der Netzhautchirurgie durch Verbrauchsminimierung, Auffangen und Wiederverwenden nicht genutzten PFCL, sowie die Entwicklung eines Systems zur Rückgewinnung verwendeten PFCL und die Entwicklung umweltfreundlicher Alternativen zu optimieren.

Herrn PD Dr. Raphael Liegl
Ralf Brinken

2. Preis

Dr. Fabian Fries & Dr. Alina Ritter
Homburg/Saar

Laudation

Prof. Dr. Gerd Geerling, Juryvorsitzender

Frau Dr. Ritter und Herr Dr. Fries erhalten den 2. Platz des DOG-pura-Award für ihr Projekt mit dem Titel

Nachhaltigkeit beginnt im OP-Sieb: Ressourceneffiziente Optimierung am Beispiel des Kataraktsiebs.

Dr. Fries studierte an der Universität des Saarlandes in Homburg, wo er auch promoviert wurde und von 2016 bis 2021 seine Weiterbildung zum Augenarzt absolvierte. Seitdem arbeitet er als Facharzt an der Universitätsaugenklinik des Saarlandes.

Ziel des gemeinsamen Projektes ist es, mittels Analyse der tatsächlichen Nutzung ein Instrumentensieb für die Kataraktchirurgie auf ein funktionales Minimum unter Einschluss des Komplikationsmanagements sowie individueller Anforderungen zu reduzieren.

Dr. Fabian Fries
Dr. Alina Ritter

3. Preis

Der 3. Preis wird in diesem Jahr geteilt!

Dr. Alexandra Schilcher
Düsseldorf

Laudation

Prof. Dr. Gerd Geerling, Juryvorsitzender

Frau Dr. Schilcher studierte Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, wo sie auch für ihre Arbeit zur Dosimetrie für eine Laser-Kanthoplastik zur Therapie der Meibomdrüsendysfunktion 2024 promoviert wurde und seit 2022 ihre Weiterbildung zur Augenärztin absolviert. Sie ist Nachhaltigkeitsbeauftragte der Universitätsaugenklinik Düsseldorf und Mitglied des Nachhaltigkeitsrates der HHU. Seit 2024 leitet sie eine Arbeitsgruppe zur Laser-Kanthoplastik. Sie wurde bereits mit einem RWA-Vortragspreis 2023 und mit dem Sicca-Förderpreis 2021 ausgezeichnet.

Ziel ihres Projektes ist es, die Emissionsquellen von Augenkliniken im Rahmen eines Austausch- und Visitationsprogramm mehrerer Universitätsaugenkliniken zu identifizieren und Maßnahmen zur Verringerung festzulegen und ein Prädikatssiegel für Augenkliniken zu entwickeln.

Dr. Alexandra Schilcher

Dr. Karina Hadrian & PD Dr. Sabrina Reinehr
Köln & Bochum

Laudation

Prof. Dr. Gerd Geerling, Juryvorsitzender

Frau Dr. Hadrian studierte Biochemie und Molekulare Medizin von 2010 bis 2015 an der Ruhr-Universität Bochum. Sie wurde 2020 an der Universität Duisburg-Essen promoviert und arbeitet seit 2019 als Postdoktorandin, seit 2023 als Projektleiterin an der Augenklinik und dem Center for Molecular Medicine Cologne an der Universität Köln. Sie hat bereits mehrfach den Sicca-Förderpreis des BVA sowie das Leonardo da Vinci Stipendium für ein Praktikum an der Universität Cambridge, England erhalten.

Frau PD Dr. Sabrina Reinehr hat von 2006-2011 Biologie und Biotechnologie an der Ruhr-Universität Bochum studiert. Für ihre Promotion wechselte sie an das Experimental Eye Research Institute der Universitäts-Augenklinik an der Ruhr-Universität Bochum. Dort ist sie seit November 2016 als Post-Doktorandin tätig und habilitierte sich im Februar 2025 im Fach „Experimentelle Ophthalmologie“. Für ihre Forschung im Bereich Glaukom wurde sie bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

Ziel ihres gemeinsamen Projektes ist es, den Ressourcenverbrauch in einem Forschungslabor zu reduzieren. Dazu ist die Reduktion des Energieverbrauchs von -80°C Kühlschränken, die Wiederverwendung von ursprünglich als Einweg vorgesehenem Labormaterial, Mülltrennung unter Berücksichtigung lokaler Entsorgungsstrukturen sowie schrittweise Umstellung auf nachhaltige Laborprodukte geplant.

Dr. Karina Hadrian
PD Dr. Sabrina Reinehr

Julius Springer-Preis für Ophthalmologie

gestiftet von Springer Medizin Verlag GmbH

Jurymitglieder

Prof. Dr. Frank G. Holz (Bonn, Vorsitz)
Prof. Dr. Maria-Andreea Gamulescu (Regensburg)
Prof. Dr. Jost Hillenkamp (Würzburg)
Prof. Dr. Thomas Kohnen (Frankfurt/Main)

Grußwort

Dr. Paul Herrmann, Director Journals & ePublishing, Springer Medizin; Michal Meyer zu Tittingdorf, Managing Editor Die Ophthalmologie

Zum 18. Mal vergibt Springer Medizin in diesem Jahr den Julius-Springer-Preis für Ophthalmologie, eine Auszeichnung für eine exzellente wissenschaftliche Arbeit, die in der Rubrik „Originalien“ der Fachzeitschrift Die Ophthalmologie innerhalb der letzten zwölf Monate veröffentlicht wurde. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Springer Medizin (ein Teil von Springer Nature) steht für hochwertige medizinische Fachinformationen im deutschsprachigen Raum. Mit über 100 Fachzeitschriften und digitalen Angeboten wie SpringerMedizin.de oder e.Medpedia ist unser Ziel klar: Wissen verbreiten, Forschung fördern, Fortschritt ermöglichen.

Auch im Bereich der Augenheilkunde möchten wir gezielt Impulse setzen. Deshalb verleihen wir jährlich den Julius-Springer-Preis für Ophthalmologie – benannt nach dem Verlagsgründer Julius Springer, der 1842 in Berlin den Grundstein für einen der weltweit führenden Wissenschaftsverlage legte. Sein Anspruch, Wissenschaft zugänglich zu machen, prägt uns bis heute.

In diesem Jahr hat die vierköpfige Jury eine Arbeit ausgezeichnet, die sich einem hochrelevanten Thema widmet: der frühzeitigen Erkennung altersabhängiger Makuladegeneration (AMD). Das Team um Frau Dr. Zimmermann untersuchte in einer groß angelegten Kohortenstudie, wie gut sich Betroffene ihrer Diagnose bewusst sind. Die Ergebnisse sind ernüchternd: 63 % der älteren Menschen mit nachgewiesener AMD wissen nichts von ihrer Erkrankung. Ein besseres Bewusstsein könnte helfen, frühzeitig gegenzusteuern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Wir freuen uns sehr, den Preis im Rahmen des DOG-Kongresses 2025 überreichen zu dürfen und gratulieren Frau Dr. Zimmermann und ihrem Team herzlich zu dieser wichtigen Forschungsarbeit!

Dr. Martina Zimmermann
Regensburg

Laudatio

Prof. Dr. Frank G. Holz, Schriftleiter Die Ophthalmologie

Der Julius-Springer-Preis für Ophthalmologie 2025 wird vergeben an
Frau Dr. Martina Zimmermann aus Regensburg
für die Arbeit:

Bewusstsein für das Vorliegen einer altersabhängigen Makuladegeneration in der populationsbasierten AugURStudie. Ein Vergleich von Probandenselbstangaben mit dokumentierten Diagnosen der behandelnden Augenärzt*innen

Martina E. Zimmermann1 · Valentin Thanner1 · Horst Helbig2 · Klaus J. Stark1 · Iris M. Heid1 · Caroline Brandl1, 2
1Lehrstuhl für Genetische Epidemiologie, Universität Regensburg, Regensburg, Deutschland
2Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
Ophthalmologie 2025, https://doi.org/10.1007/s00347-025-02246-2

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für schweren Sehverlust in allen Industrieländern. Die Früherkennung und rechtzeitige Diagnose ist von hoher Relevanz, auch da damit gesundheitsfördernde Maßnahmen begünstigt werden können. Frühere Arbeiten weisen darauf hin, auch in anderen Krankheitsfeldern, dass Selbstangaben zu Erkrankungen häufig fehlerhaft sind. In einer großen Kohorte der Regensburger AugUR-Studie (Altersbezogene Untersuchung zur Gesundheit der Universität Regensburg) wurden systematisch AMD-Selbstangaben mit medizinischen Aufzeichnungen behandelnder Augenärzt*innen (BAA) verglichen, umso eine bessere Abschätzung zum Bewusstsein der Erkrankung zu erhalten. In der großen Kohorte mit der populationsbasierten AugUR-Studie wurden Unsicherheiten aus Selbstangaben quantifiziert, indem die Selbstangaben der Studienteilnehmer mit den dokumentierten AMD-Diagnosen der BAA verglichen wurden. Dabei gab es bisher kaum Daten zum Bewusstsein für die AMD in der Bevölkerung. Es ist auch zu berücksichtigen, dass frühere Stadien der Erkrankungen oftmals symptomlos verlaufen und eine Diagnosestellung mitunter zufällig erfolgt. Zum Einsatz kam in der Studie ein Online-Fragebogen. In einer Zeitachse wurden Datum des Probandenbesuchs im Studienzentrum, Datum der AMD Erstdiagnosen und Datum des letzten Besuchs bei BAA in eine chronologische Reihenfolge gebracht und Konsens bzw. Dissens der Angaben ermittelt. Insgesamt wurden 1473 AugUR-Probanden ausgewertet, wobei sich ein Konsens für 1270 Personen (86%) zeigte.

Unter den 262 Personen, mit BAA-AMD-Diagnose vor dem Besuch im Studienzentrum gaben 166 (63%) an, keine AMD zu haben.

Bei 137 dieser 166 „Under-Reporter“ waren frühe AMD-Stadien durch die BAA dokumentiert. Damit zeigen die Daten, dass bei einem hohen Anteil der älteren Bevölkerung mit einer BAA-AMD-Diagnose sich ihrer AMD-Diagnose nicht bewusst sind. Dabei berichten Personen mit einer AMD-Frühform diese seltener als solche mit AMD-Spätformen inklusive geografischer Atrophie und makulärer Neovaskularisation. Dabei könnten verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, u.a. dass die Diagnose von den Betroffenen nicht verstanden oder erinnert wird. Dies könnte einerseits an der Kommunikation mit dem BAA liegen oder daran, dass aufgrund des Fehlens von Symptomen oder einer mit der Diagnose verknüpften Therapie (bei Frühformen oder trockener Spät-AMD) die Wichtigkeit der Informationen unterschätzt wird. Auch könnten im klinischen Alltag nicht immer geringfügige Krankheitsmerkmale wie Drusen als AMD an die Patienten kommuniziert werden.

Wegen des Progressionsrisikos von früher zu später AMD erscheint das Wissen über die Diagnose und die Aufklärung sinnvoll zu sein, gerade da es auf die richtige Interpretation von Symptomen bei Konversion in die feuchte AMD ankommt.

Die Arbeit ist ein sehr wichtiger Beitrag im Bereich der Versorgungsforschung zur altersabhängigen Makuladegeneration. Die Fragestellung ist von hoher Relevanz, die Studienkohorte umfänglich, die Methodik akkurat und die Implikation für den klinischen Alltag wichtig.

Frau Dr. Zimmermann und ihrem Team vom Universitätsklinikum Regensburg ist für diese hervorragende Arbeit zu gratulieren und ebenso für den diesjährigen Julius-Springer-Preis für Ophthalmologie.

Dr. Martina Zimmermann

Leonhard-Klein-Preis

gestiftet von Leonhard Klein-Stiftung



Jurymitglieder

Prof. Dr. Dr. Nikolas E. Bechrakis (Essen, Vorsitzender)
Prof. Dr. Gerd Auffarth (Heidelberg)
Prof. Dr. Gerd Geerling (Düsseldorf)

Dr. Anna Schuh
München

Laudatio

Prof. Dr. Dr. Nikolaos E. Bechraki, Juryvorsitzender

Das Kuratorium freut sich, den diesjährigen Leonhard-Klein-Preis zur Förderung der Augenchirurgie an

Frau Dr. Anna Schuh aus München zu verleihen.

Frau Dr. Anna Schuh hat von 2006-2013 Medizin in Heidelberg und München studiert und promoviert. Sie hat von 2013-2018 ihre Weiterbildung als Augenärztin in der Klinik für Augenheilkunde der LMU München absolviert, ist seit 2018 Fellow of the European Board of Ophthalmology (FEBO) und seit 2019 Fachärztin für Augenheilkunde. Seit 2022 ist sie Oberärztin der Klinik für Augenheilkunde der LMU München mit den Schwerpunkten plastisch-rekonstruktive Lid-, Tränenweg- und Orbitachirurgie.

Seit 2013 hat sie insgesamt 23 Originalarbeiten publiziert, die meisten als Erstautorin.

Ihr wissenschaftliches und klinisches Interesse betrifft die Bereiche der rekonstruktiven Lid-, Tränenwegs- und Orbitachirurgie. Ihre Arbeiten sind mehrfach mit dem Sicca Forschungsförderpreis 2017, dem Forschungspreis der Dieter-Bumiller-Stiftung 2023 und den Weiterbildungsstipendien der SORC 2022 und 2025 gewürdigt worden.

Der zentrale Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit der letzten Jahre liegt in der Rekonstruktion der anophthalmischen Orbita nach Enukleation mittels Dermis-Fett-Transplantation. Ihre Forschungsbestrebungen haben zum Ziel, die Ergebnisse der Dermis-Fett-Transplantation nachhaltig zu verbessern, ein besseres grundlegendes Verständnis der Geweberegeneration bei Transplantationen zu ermöglichen, sowie neue adjuvante Therapieansätze zu eröffnen. Des Weiteren bestehen potenzielle Implikationen für andere orbitale Erkrankungen, wie beispielsweise der endokrinen Orbitopathie.

Wir freuen uns sehr, diese Leistungen mit dem diesjährigen Leonhard-Klein-Preis zur Förderung der Augenchirurgie zu würdigen und gratulieren Frau Dr. Anna Schuh als Preisträgerin sehr herzlich.

Dr. Anna Schuh

DOG-Patent-Preis

gestiftet von Biogen GmbH

Jurymitglieder

Prof. Dr. Frank G. Holz (Bonn/Vorsitz)
Prof. Dr. Dr. Nikolaos E. Bechrakis (Essen)
Prof. Dr. Gerd Geerling (Düsseldorf)
Prof. Dr. Salvatore Grisanti (Lübeck)
Prof. Dr. Lars-Olof Hattenbach (Ludwigshafen)

Grußwort

Dr. Gabriele Wildenburg, Biogen GmbH, Senior Medical Liaison Manager BioImmunology Germany 

Die Firma Biogen freut sich sehr, zum dritten Mal den DOG-Patent-Preis stiften zu können. Biogen entwickelt seit mehr als 40 Jahren biologische Therapien. Das Unternehmen wurde von zwei Nobelpreisträgern gegründet und hat seit jeher das Ziel, Forschung zu unterstützen und voranzubringen. Biogen ist mit einer Therapie für Netzhauterkrankungen in der Ophthalmologie vertreten. 

Der DOG-Patent-Preis, der im Rahmen des DOG-Kongresses verliehen wird, soll herausstechende Erfindungen würdigen und fördern. 

Wir gratulieren Herrn Dr. Stefan Kassumeh sehr herzlich zur Verleihung des diesjährigen Patent-Preises.

Herr Dr. Stefan Kassumeh hat seine innovative Idee antientzündlich und antioxidativ wirkender Augentropfen auf Basis eines patentgeschützten, pflanzlichen Präparats für die Langzeittherapie des Trockenen Auges in In-Vitro- und In-Vivo-Experimenten bis zu einer Kooperation mit einem Syntheselabor vorangetrieben. Diese hervorragende Erfindung könnte für die Patienten mit der Volkskrankheit Trockenes Auge eine große Bedeutung haben.

Wir wünschen dem Preisträger auch in Zukunft viel Erfolg in der Weiterführung seiner wissenschaftlichen Arbeit und warten gespannt auf die nächsten Ergebnisse. 

Dr. Stefan Kassumeh
München

Laudatio

Prof. Dr. Frank G. Holz, Juryvorsitz mit Stimmenthaltung

In diesem Jahr verleihen wir den DOG-Patent-Preis an

Herrn Dr. Stefan Kassumeh aus München

Mit einer Prävalenz bis zu 30% der erwachsenen Bevölkerung stellt das Trockene Auge eine Volkskrankheit dar und damit entsprechende Herausforderungen sowohl für die Patienten als auch für das Gesundheitssystem.

Der Bewerbung um den diesjährigen DOG-Patent-Preis liegt die Idee antientzündlich und antioxidativ wirkender Augentropfen auf Basis eines patentgeschützten, pflanzlichen Präparats für die Langzeittherapie des Trockenen Auges zugrunde. Es handelt sich um den Wirkstoff Eriocitrin, welche in Zitrusfrüchten vorkommt. In In-Vitro-Experimenten konnte man die antioxidative Substanz und den zugrundeliegenden Signalweg belegen. Die nachfolgenden In-Vivo-Experimente im Maus-Modell zeigten mindestens gleich-positive Effekte auf die Hornhaut-Anfärbung, verglichen mit einem handelsüblichen Ciclosporin-A-Präparat.

Um die Wirkstoffverfügbarkeit nach ISO 13485 bzw. GMP und in ausreichendem Volumen zu gewährleisten, konnte eine Kooperation mit einem Schweizer Syntheselabor (Synphabase AG, Schweiz) etabliert werden. 

Für ihre innovative Idee zur Behandlung des Trockenen Auges und der Prämierung mit dem DOG-Patent-Preis ist Herrn Dr. Stefan Kassumeh und seinem Team zu gratulieren. 

Dr. Stefan Kassumeh

DOG-Promotionspreis – grundlagenwissenschaftliche Arbeiten

gestiftet vom Hermann-Wacker-Fonds

Jurymitglieder

Prof. Dr. Volker Busskamp (Bonn, Vorsitz)
Prof. Dr. Oliver Stachs (Rostock)
Prof. Dr. Olaf Strauß (Berlin)

Grußwort

Susanne Wacker-Waldmann, Hermann-Wacker-Fonds

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Jury, liebe Preisträger,

mein Großvater Hermann Wacker, der vor ca. 50 Jahren den „Hermann-Wacker-Fonds“, gründete, aus dem sich in der Folge drei Arten von Preisen entwickelten, war selbst Opfer der damals hinsichtlich Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten noch nicht erforschten Netzhautablösung. Zu dieser Zeit gab es für ihn noch keine Hilfe und er verlor sein Augenlicht. 

Mit der fachlichen Unterstützung von damals renommierten Professoren der Augenheilkunde begann er systematisch „junge Leute“ einzubinden und deren Interesse für dieses aus seiner Sicht neue und forschungswürdige Gebiet zu wecken. Wie sich seit vielen Jahren herausstellt und dies weltweit, hat er eine „medizinische Marktlücke“ angetroffen, auf deren Basis sowohl Geräte zur Diagnose und Therapie als auch operative Verfahren erfunden bzw. weiterentwickelt wurden. Die generellen Fortschritte in der Technik waren hier sicher auch gute „Steigbügel“.

Als nachkommende Generationen fühlt sich unsere Familie dem Werk von Hermann Wacker verpflichtet und setzt mit großem Interesse und finanziellen Zuwendungen die Förderung fort. Herzstücke der Stiftung sind nach wie vor die jährlich stattfindenden Wacker-Kurse in den Universitätsaugenkliniken Essen und München, die sowohl wichtiges Basiswissen als auch vertiefende therapeutische und operative Kompetenzen im Bereich der Retinologie jungen Ärzten in der Ausbildung bzw. bereits praktisch tätigen Kollegen vermitteln sollen. Zusätzlich zu diesen Aktivitäten entstand in der Universitätsaugenklinik Kiel ein retinologisches Diagnostikzentrum mit modernster Geräteausstattung; weiterhin wurde dort seit Mai 2013 eine Stiftungsprofessur für Experimentelle Retinologie eingerichtet. Im Rahmen der Christian Wacker Stiftung finden in Kiel auch seit 2019 jährliche Wacker-Kurse im Bereich der Kinderaugenheilkunde statt. 

Unserer Familie ist es auch so viele Jahre nach Gründung der Stiftung durch Hermann Wacker wichtig, ohne Eigennutz die Inhalte des Fonds weiterzuverfolgen, zu intensivieren, den medizinischen Erfordernissen in diesem Forschungsbereich, der sich nicht mehr nur auf die Netzhauterkrankung alleine bezieht, anzupassen und damit weiterhin den Fortschritt in der Retinologie zu fördern.

Der in der Dotierungshöhe zwar moderate, dafür aber jährlich verliehene „Hermann Wacker Promotionspreis“ wendet sich an jene Studenten/innen bzw. Promovierende, die sich in ihren Arbeiten auf Augenheilkunde und da vornehmlich auf die Netzhaut fokussieren.

Mit diesem Preis sollen besonders hervorstechende Arbeiten in diesem Bereich honoriert werden. Um der Bandbreite der eingereichten Arbeiten gerecht zu werden, haben wir uns seit einigen Jahren entschieden, zwei Promotionspreise für unterschiedliche Schwerpunkte zu vergeben.

So freuen wir uns, den diesjährigen Promotionspreis in beiden Kategorien verleihen zu können.

Der Promotionspreis „Grundwissenschaftliche Arbeiten“ geht an Frau Dr. Paula Liang aus Freiburg und der Promotionspreis „Klinische Arbeit“ geht an Herrn Dr. Xin Shi aus Köln.

Wir danken beiden für ihr großes Interesse und ihre hervorragenden Arbeiten.     

Jedoch nicht nur die wissenschaftliche Arbeit der Preisträger ist zu loben, sondern auch die Leistung der höchst qualifizierten Jurys, über all die eingegangenen Forschungsarbeiten zu entscheiden, bedarf eines großen „Dankeschöns“!

Wir freuen uns auf weiterhin gute Forschungsergebnisse, praktische Anwendungs-möglichkeiten, viele dadurch geheilte oder zumindest gesundheitlich gebesserte Patienten und nicht zuletzt Spenden in den Fonds.

Liebe Frau Dr. Liang, lieber Herr Dr. Shi herzlichen Glückwunsch und alles Gute für ihre berufliche Zukunft!

Dr. Paula Liang
Freiburg

Laudatio

Prof. Dr. Volker Busskamp, Juryvorsitzender

Die aus Prof. Dr. Oliver Stachs (Rostock), Prof. Dr. Olaf Strauss (Berlin) und Prof. Dr. Volker Busskamp (Bonn) bestehende Kommission zur Vergabe des Wacker-Promotionspreises hat aus den sechs eingereichten Arbeiten die Dissertation von

Frau Dr. Paula Liang aus Freiburg

für den durch die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft verliehenen Wacker-Promotionspreis ausgewählt.

In ihrer experimentellen Doktorarbeit hat Frau Dr. Liang die Rolle von Interleukin 11 (IL-11), einem Mitglied der IL-6-Zytokinfamilie, in der Netzhaut untersucht, um neue therapeutische Angriffspunkte für die Behandlung retinaler Gefäßerkrankungen zu identifizieren. Gefäßerkrankungen der Netzhaut zählen zu den häufigsten Ursachen für Seh-verschlechterung in der westlichen Welt. Zwar hat die Einführung von Anti-VEGF-Antikörpern die Therapie dieser Erkrankungen wesentlich verbessert, jedoch bleibt ein relevanter Anteil der Patienten therapieresistent, sodass dringend komplementäre Ansätze benötigt werden. Inflammatorische Prozesse, insbesondere durch Zytokine der IL-6-Familie, scheinen eine zentrale Rolle in der Pathogenese zu spielen und bieten somit potenzielle therapeutische Zielstrukturen.

Frau Dr. Liang konnte zeigen, dass IL-11 je nach Form unterschiedliche Effekte auf Endothelzellen hat. In vitro wirkt IL-11 allein (Cis-Signaling) hemmend auf die Gefäßneubildung, während die Kombination mit löslichem IL-11-Rezeptor (Trans-Signaling) wachstumsfördernde und migrierende Effekte auslöst. Diese gegensätzlichen Wirkungen beruhen auf unterschiedlichen Signalwegen, die sich gegenseitig beeinflussen. In vivo führten beide Formen der IL-11-Gabe zu einer Reduktion der Neovaskularisation, was durch die Aktivierung von Müllerzellen erklärt werden konnte. Erhöhte Konzentrationen des löslichen IL-11-Rezeptors in Glaskörperproben von PDR-Patienten deuten darauf hin, dass IL-11-Signalwege eine Rolle bei der Entstehung der Krankheit spielen. Die Ergebnisse verdeutlichen das komplexe Zusammenspiel zwischen Gefäß- und Gliazellen in der Netzhaut und eröffnen neue therapeutische Perspektiven.

Die von der Universität Freiburg mit summa cum laude vorgeschlagene Dissertation führte zu einer Erstautorschaft im renommierten Journal of Neuroinflammation. Die Kommission würdigt die experimentelle Promotionsarbeit von Frau Dr. Liang als einen beeindruckenden Beitrag zur translationalen Forschung im Bereich retinaler Gefäßerkrankungen.

Besonders hervorzuheben ist Frau Liangs differenzierte Analyse der IL-11-Cis- und -Trans-Signalwege. Die Kombination von in vitro-, in vivo- und humanem Probenmaterial erlaubt dabei einen umfassenden Blick auf das Wirkprinzip. Die gewonnenen Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Endothel- und Müllerzellen sowie die identifizierte Bedeutung löslicher Interleukin-Rezeptoren eröffnen neue Perspektiven für die gezielte Modulation von Angiogeneseprozessen in der Netzhaut. Die Kommission sieht in dieser Arbeit nicht nur ein hohes wissenschaftliches Niveau, sondern auch ein großes translationales Potenzial für zukünftige Therapien.

Wir wünschen Frau Dr. Liang viel Erfolg für ihre weitere wissenschaftliche Arbeit.

Dr. Paula Liang

DOG-Promotionspreis – klinische Arbeiten

gestiftet vom Hermann-Wacker-Fonds

Jurymitglieder

Prof. Dr. Oliver Zeitz (Berlin, Vorsitz)
Prof. Dr. Maria-Andreea Gamulescu (Regensburg)
Dr. Alexander Scheuerle (Heidelberg)

Grußwort

Susanne Wacker-Waldmann, Hermann-Wacker-Fonds

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Jury, liebe Preisträger,

mein Großvater Hermann Wacker, der vor ca. 50 Jahren den „Hermann-Wacker-Fonds“, gründete, aus dem sich in der Folge drei Arten von Preisen entwickelten, war selbst Opfer der damals hinsichtlich Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten noch nicht erforschten Netzhautablösung. Zu dieser Zeit gab es für ihn noch keine Hilfe und er verlor sein Augenlicht. 

Mit der fachlichen Unterstützung von damals renommierten Professoren der Augenheilkunde begann er systematisch „junge Leute“ einzubinden und deren Interesse für dieses aus seiner Sicht neue und forschungswürdige Gebiet zu wecken. Wie sich seit vielen Jahren herausstellt und dies weltweit, hat er eine „medizinische Marktlücke“ angetroffen, auf deren Basis sowohl Geräte zur Diagnose und Therapie als auch operative Verfahren erfunden bzw. weiterentwickelt wurden. Die generellen Fortschritte in der Technik waren hier sicher auch gute „Steigbügel“.

Als nachkommende Generationen fühlt sich unsere Familie dem Werk von Hermann Wacker verpflichtet und setzt mit großem Interesse und finanziellen Zuwendungen die Förderung fort. Herzstücke der Stiftung sind nach wie vor die jährlich stattfindenden Wacker-Kurse in den Universitätsaugenkliniken Essen und München, die sowohl wichtiges Basiswissen als auch vertiefende therapeutische und operative Kompetenzen im Bereich der Retinologie jungen Ärzten in der Ausbildung bzw. bereits praktisch tätigen Kollegen vermitteln sollen. Zusätzlich zu diesen Aktivitäten entstand in der Universitätsaugenklinik Kiel ein retinologisches Diagnostikzentrum mit modernster Geräteausstattung; weiterhin wurde dort seit Mai 2013 eine Stiftungsprofessur für Experimentelle Retinologie eingerichtet. Im Rahmen der Christian Wacker Stiftung finden in Kiel auch seit 2019 jährliche Wacker-Kurse im Bereich der Kinderaugenheilkunde statt. 

Unserer Familie ist es auch so viele Jahre nach Gründung der Stiftung durch Hermann Wacker wichtig, ohne Eigennutz die Inhalte des Fonds weiterzuverfolgen, zu intensivieren, den medizinischen Erfordernissen in diesem Forschungsbereich, der sich nicht mehr nur auf die Netzhauterkrankung alleine bezieht, anzupassen und damit weiterhin den Fortschritt in der Retinologie zu fördern.

Der in der Dotierungshöhe zwar moderate, dafür aber jährlich verliehene „Hermann Wacker Promotionspreis“ wendet sich an jene Studenten/innen bzw. Promovierende, die sich in ihren Arbeiten auf Augenheilkunde und da vornehmlich auf die Netzhaut fokussieren.

Mit diesem Preis sollen besonders hervorstechende Arbeiten in diesem Bereich honoriert werden. Um der Bandbreite der eingereichten Arbeiten gerecht zu werden, haben wir uns seit einigen Jahren entschieden, zwei Promotionspreise für unterschiedliche Schwerpunkte zu vergeben.

So freuen wir uns, den diesjährigen Promotionspreis in beiden Kategorien verleihen zu können.

Der Promotionspreis „Grundwissenschaftliche Arbeiten“ geht an Frau Dr. Paula Liang aus Freiburg und der Promotionspreis „Klinische Arbeit“ geht an Herrn Dr. Xin Shi aus Köln.

Wir danken beiden für ihr großes Interesse und ihre hervorragenden Arbeiten.     

Jedoch nicht nur die wissenschaftliche Arbeit der Preisträger ist zu loben, sondern auch die Leistung der höchst qualifizierten Jurys, über all die eingegangenen Forschungsarbeiten zu entscheiden, bedarf eines großen „Dankeschöns“!

Wir freuen uns auf weiterhin gute Forschungsergebnisse, praktische Anwendungs-möglichkeiten, viele dadurch geheilte oder zumindest gesundheitlich gebesserte Patienten und nicht zuletzt Spenden in den Fonds.

Liebe Frau Dr. Liang, lieber Herr Dr. Shi herzlichen Glückwunsch und alles Gute für ihre berufliche Zukunft!


Dr. Xin Shi
Köln

Laudatio

Prof. Dr. Oliver Zeitz, Juryvorsitzender

Es ist mir eine große Freude und Ehre, die Laudatio auf den diesjährigen Promotionspreisträger der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft zu halten:

Herr Dr. Xin Shi aus Köln

Mit seiner an der Universität zu Köln eingereichten Dissertation mit dem Titel

Targeting NOX2 to combat oxidative stress and neuroinflammation and provide neuroprotection in neurodegeneration

hat Dr. Shi nicht nur ein wissenschaftlich hoch relevantes Thema bearbeitet, sondern auch einen bedeutsamen Beitrag zur translationalen Grundlagenforschung im Bereich der Glaukompathophysiologie geleistet.

Glaukom – die zweithäufigste Ursache irreversibler Erblindung weltweit – ist eine neurodegenerative Erkrankung, deren Mechanismen bislang nur unvollständig verstanden sind. Dr. Shi widmete sich in seiner Forschung einer der zentralen pathophysiologischen Triebkräfte: dem oxidativen Stress und der damit verbundenen Neuroinflammation. Im Fokus stand dabei das Enzym NOX2, eine Untereinheit der NADPH-Oxidase, das als zentrale Quelle reaktiver Sauerstoffspezies identifiziert wurde.

In anspruchsvollen In-vitro- und In-vivo-Modellen konnte Dr. Shi nachweisen, dass die Hemmung von NOX2 sowohl die Schädigung der inneren Blut-Retina-Schranke als auch den Verlust retinaler Ganglienzellen signifikant reduziert. Seine Arbeit belegt überzeugend, dass NOX2 nicht nur als Mitverursacher neuronaler Degeneration wirkt, sondern auch als therapeutisches Ziel mit hohem Potenzial für neuroprotektive Interventionen im Glaukom gilt.

Was Dr. Shis Arbeit besonders auszeichnet, ist die Verknüpfung molekularbiologischer Tiefe mit klinischer Relevanz. Die umfassende Methodik, die Stringenz der Hypothesenprüfung und die Einbettung der Ergebnisse in den größeren Kontext neurodegenerativer Erkrankungen zeigen das wissenschaftliche Profil eines jungen Forschers, der weit über die Grenzen der Augenheilkunde hinauszudenken vermag.

Seine Publikation im renommierten Journal Antioxidants sowie seine erfolgreiche Promotion im August 2024 mit „summa cum laude“ unterstreichen die Exzellenz seiner Forschung.

Lieber Dr. Shi, im Namen der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft gratuliere ich Ihnen herzlich zu dieser Auszeichnung. Ihre Arbeit steht beispielhaft für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde – neugierig, interdisziplinär, methodisch präzise und mit klarer klinischer Vision.

Wir sind gespannt auf Ihren weiteren Weg in der Forschung und Klinik – und wünschen Ihnen dafür von Herzen alles Gute.

Dr. Xin Shi

Nachwuchspreis für wissenschaftliche Publikationen der DOG-Sektion Genetik

gestiftet von der DOG-Sektion Genetik

Jurymitglieder

Prof. Dr. Katarina Stingl (Tübingen/Vorsitzende mit Stimmenthaltung)
Prof. Dr. Ulrich Kellner (Siegburg)
Prof. Dr. Birgit Lorenz (Bonn)
Prof. Dr. Stylianos Michalakis (München)

Hanna Scherk
München

Laudatio

Prof. Dr. Katarina Stingl, Juryvorsitzende

Wir freuen uns, die Nachwuchspreise für wissenschaftliche Publikationen der Sektion Genetik in diesem Jahr für zwei großartige Arbeiten verleihen zu dürfen.

Frau Hanna Scherk aus München

mit der Arbeit:

Heparan sulfate proteoglycan affinity of adeno-associated virus vectors: Implications for retinal gene delivery

publiziert im European Journal of Pharmaceutical Sciences.

Romanovsky D, Scherk H, Föhr B, Babutzka S, Bogedein J, Lu Y, Reschigna A, Michalakis S. Eur J Pharm Sci. 2025 Mar 1;206:107012. doi: 10.1016/j.ejps.2025.107012.

Frau Scherk erhält diese Auszeichnung für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen während ihrer Medizinischen Doktorarbeit an der LMU München. Ihre Daten sind wichtiger Bestandteil der Publikation „Heparan sulfate proteoglycan affinity of adeno-associated virus vectors: Implications for retinal gene delivery“, erschienen im European Journal of Pharmaceutical Sciences im Januar 2025, deren Co-Erstautorin sie ist.

In dieser Publikation hat Frau Scherk gemeinsam mit Kollegen untersucht, wie die gezielte Modifikation der Bindungsaffinität von Adeno-assoziierten Viren (AAV) zu Heparansulfat-Proteoglykanen (HSPG) die Effizienz und Spezifität der Gentherapie im Auge beeinflusst. Diese Fragestellung ist von großer Relevanz, da AAV-basierte Vektoren heute zu den wichtigsten Werkzeugen in der Entwicklung neuer Therapien gegen Netzhauterkrankungen zählen.

Konkret hat Frau Scherk maßgeblich zur Charakterisierung verschiedener rational designter AAV-Kapsidvarianten hinsichtlich Heparansulfat-Proteoglykan (HSPG)-Bindung, Transduktionseffizienz und Tropismus beigetragen. Durch den Einsatz von Heparin-Affinitätschromatographie, Zellkultur- und In-vivo-Modellen konnte gezeigt werden, wie gezielte Veränderungen an der Kapsidoberfläche die Eigenschaften der Vektoren steuern und dadurch die Transduktion optimieren. Besonders hervorzuheben ist die Erkenntnis, dass nicht nur die Fähigkeit zur HSPG-Bindung, sondern auch deren Bildungsstärke entscheidend für die Effizienz der Gentherapie ist.

So wurden Varianten entwickelt, die eine feinjustierte Affinität aufweisen und dadurch eine verbesserte Transduktion der Zielzellen ermöglichen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu maßgeschneiderten Vektoren für die klinische Anwendung.

Die von Frau Scherk mitentwickelten AAV2.GL-basierten Vektor Varianten zeigen eine herausragende Transduktionseffizienz in der Netzhaut – nicht nur im Mausmodell, sondern auch in Hund, Primat und menschlichen Netzhautexplantaten. Damit leistet diese Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung sicherer und effektiver Gentherapien für Netzhauterkrankungen. Die Ergebnisse sind nicht nur methodisch exzellent, sondern auch translational hochrelevant und wurden bereits international rezipiert.

Neben ihrer wissenschaftlichen Brillanz zeichnet sich Hanna Scherk durch außergewöhnlichen Teamgeist, Eigeninitiative und eine bemerkenswerte Leidenschaft für die Forschung aus. Sie hat sich nicht nur in der Planung und Durchführung der Experimente, sondern auch in der Auswertung und Publikation der Ergebnisse mit großem Engagement eingebracht.

Mit ihrem Beitrag zu dieser Publikation hat Hanna Scherk neue Maßstäbe in der rationalen Entwicklung viraler Vektoren für die Gentherapie gesetzt. Ihre Arbeit verbindet Grundlagenforschung mit klinischer Relevanz und zeigt eindrucksvoll, wie junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Kreativität, Präzision und Ausdauer die Medizin von morgen gestalten.

Hanna Scherk

Dr. Denise Yang-Seeger
Hamburg

Laudatio

Prof. Dr. Katarina Stingl, Juryvorsitzende

Wir freuen uns, die Nachwuchspreise für wissenschaftliche Publikationen der Sektion Genetik in diesem Jahr für zwei großartige Arbeiten verleihen zu dürfen.

Frau Dr. Denise Yang-Seeger aus Hamburg

Titel der Arbeit:

C1QTNF5 missense variant causing autosomal dominant gyrate atrophy-like choroidal dystrophy

publiziert in Ophthalmic Genetics.

Yang-Seeger D, Pauleikhoff LJB, Atiskova Y, Thiele S, Spitzer MS, Birtel J. C1QTNF5 missense variant causing autosomal dominant gyrate atrophy-like choroidal dystrophy. Ophthalmic Genet. 2025 May 14:1-4. doi: 10.1080/13816810.2025.2492037. 

Frau Dr. Yang-Seeger ist Assistenzärztin an der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde Hamburg-Eppendorf. Sie hat das Studium der Humanmedizin an der Universität Hamburg im Jahr 2021 erfolgreich abgeschlossen und anschließend in den Jahren 2022 und 2023 Erfahrungen als Assistenzärztin der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gesammelt. Frau Yang-Seeger hat während ihres Studiums mehrere Auszeichnungen und Stipendien erhalten, darunter Student of the Year: Beste wissenschaftliche Veröffentlichung eines Studierenden als Erstautorin/Erstautor im Studienjahr 2020/21 an der Medizinischen Fakultät Hamburg, wie auch Stipendien der DAAD oder der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Die wissenschaftliche Tätigkeit von Frau Dr. Yang-Seeger liegt einerseits in der Neurologie, z.B. ihre Promotion zum Thema „Morphologische und molekulare Merkmale bei der Progression des Ependymoms“ oder ein zweimonatiger Aufenthalt an der University of Wisconsin in Madison. Die aktuellen Publikationen von Frau Yang-Seeger liegen in der Augenheilkunde.

In der o.g. Publikation hat Frau Dr. Yang-Seeger die neue Variante c.538C>G; p.(Q180E) als Missense-Variante im Gen C1QTNF5 im Zusammenhang mit autosomal dominanter Atrophia gyrata-ähnlichen Aderhaut- und Netzhautdystrophie beschrieben. Bei dem Krankheitsbild handelt es ich um eine spät auftretende chorioretinale Dystrophie, belegt durch multimodale retinale Diagnostik in Kombination mit der whole-exome sequencing molekulargenetischen Diagnostik.

Diese Arbeit erweitert mit einem gut dokumentierten Fallbeispiel das klinische und molekulargenetische Verständnis der Aderhaut- und Netzhautdystrophien.

Wir gratulieren Frau Scherk und Frau Dr. Yang-Seeger recht herzlich zum diesjährigen Nachwuchspreis der DOG-Sektion Genetik und wünschen ihnen alles Gute für ihre weitere wissenschaftliche Arbeit.

Dr. Denise Yang-Seeger

Nachwuchspreis für wissenschaftliche Publikationen
der DOG-Sektion ophthalmologische Onkologie

Jurymitglieder

Prof. Dr. Martina C. Herwig-Carl (Bonn, Vorsitz)
Prof. Dr. Miltiadis Fiorentzis (Essen)
PD Dr. Alexander C. Rokohl (Köln)


PD Dr. Svenja Rebecca Sonntag
Lübeck

Laudatio

Prof. Dr. Oliver Zeitz, Juryvorsitzender

Der Publikationspreis der DOG-Sektion Ophthalmologische Onkologie wird nach einer Begutachtung durch unabhängige Gutachterinnen und Gutachter an

Frau PD Dr. Svenja Rebecca Sonntag aus Lübeck

vergeben.

Sie ist als klinisch-operative Oberärztin im Bereich der Augentumore und Forscherin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (Campus Lübeck) stark daran interessiert, sich der kliniknahen Fragestellung in dem Teilgebiet der Augenheilkunde anzunehmen und konnte überzeugen als Erstautorin mit der Originalarbeit

Silicone Fiducial Markers Improve Precision in Uveal Melanoma Radiation Therapy  

in dem Journal Cancers 2025 publizieren.

Aufgrund von Artefakten in der radiologischen Bildgebung durch Tantalum Clips zur Bestrahlungsplanung wurde in der Lübecker Arbeitsgruppe alternative Markierung der Tumorlage von uvealen Melanomen gesucht und mit Ausstanzungen von Plättchen aus Silikoncerclagen, die in der Netzhautchirurgie regelhaft eingesetzt werden, eine Alternative gefunden, die deutlich weniger Störbilder im CT und MRT erzeugen und somit die Präzisionsbehandlung durch Augenärztinnen und -ärzte und Strahlentherapeutinnen und -therapeuten deutlich verbessert. Diese neue und wichtige Erkenntnis wurde von den Gutachterinnen und Gutachtern gewürdigt und durch die Sektion mit der Preisverleihung belohnt.

PD Dr. Svenja Sonntag

DOG-Retina-Förderpreis

gestiftet von der Novartis Pharma GmbH

Jurymitglieder

Prof. Dr. Armin Wolf (Ulm, Vorsitz)
Prof. Dr. Rainer Guthoff (Düsseldorf)
Prof. Dr. Friederike Schaub (Rostock)
Prof. Dr. Boris Stanzel (Sulzbach/Saar)

Dr. Myriam Böck
München

Laudatio

Prof. Dr. Armin Wolf, Juryvorsitzender

Für den Retina-Förderpreis der DOG gab es auch in diesem Jahr zahlreiche hervorragende Bewerbungen. Die Jury hatte es nicht leicht, aus diesem hochkarätigem Bewerberfeld eine Arbeit auszuwählen, letztlich fiel die Wahl der Jury aber auf

Frau Dr. Myriam Milena Sophie Böck aus München

Für ihre Arbeit:

Nutrient supplementation mitigates retinal dysfunction in Acox1 knockout mice with impaired peroxisomal fatty acid oxidation

Frau Dr. Myriam Böck schloss ihr Medizinstudium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit Auszeichnung ab und forschte bereits als Studentin im Labor für Experimentelle Ophthalmologie unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Clemens Lange.

Als Postdoktorandin am Boston Children’s Hospital der Harvard Medical School war Frau Böck eingebunden in das renommierte Harvard Innovation Labs-Programm, und untersuchte mitochondriale Funktionsstörungen in der Netzhaut sowie vaskuläre Prozesse, die in degenerativen Netzhauterkrankungen eine zentrale Rolle spielen.

Klinisch war Frau Böck als Assistenzärztin an der Universität Freiburg tätig und ist nun an die Augenklinik der LMU München gewechselt. 

Frau Dr. Böck hat bereits eine Vielzahl an internationalen Vorträgen gehalten – unter anderem bei der ARVO, ISER, DOG und dem North American Vascular Biology Meeting – und ihre Forschung mehrfach in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht. Zudem engagiert sie sich in Peer-Reviews, Mentoring, im Lehrbetrieb und war bereits während ihres Studiums Stipendiaten-Sprecherin der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Die für den Retina Förderpreis eingereichte Arbeit, die im Journal of Advanced Research veröffentlicht wurde, beschreibt ein neues Acox1-Knockout-Mausmodell zur Untersuchung peroxisomaler Netzhauterkrankungen, bei dem eine retinale Degeneration und ein gestörter retinaler Stoffwechsel festgestellt wurden. Dabei zeigten sich ein Mangel an Mitochondrien, Docosahexaensäure (DHA) und Pyruvat in der Netzhaut, was durch Supplementierung dieser Stoffe teilweise ausgeglichen werden konnte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass gezielte Nährstoffinterventionen einen therapeutischen Ansatz für peroxisomale Netzhauterkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration bieten könnten. Die Forschung knüpft an die bisherige wissenschaftliche Arbeit der Autorin zu verschiedenen Netzhauterkrankungen an und wird aktuell an der LMU München weitergeführt.

Wir gratulieren Frau Dr. Myriam Böck sehr herzlich zum Erhalt des Förderpreises der DOG.

Dr. Myriam Böck

Theodor-Axenfeld-Preis

gestiftet von dem Georg Thieme Verlag

Jurymitglieder

MR Dr. Gabriela Seher (Wien)
Prof. Dr. Christoph Kniestedt (Zürich)
Prof. Dr. Siegfried Priglinger (München)

Grußwort

Dr. h.c. Albrecht Hauff, Chairman & CEO Thieme Gruppe

Zu Ehren des renommierten Ophthalmologen und langjährigen Herausgebers (1900-1930) der Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde – Theodor Axenfeld – verleiht die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft seit mehr als 80 Jahren den von Thieme gestifteten Theodor-Axenfeld-Preis der Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde.

Dieser Theodor-Axenfeld-Preis wird seit 2019 jährlich verliehen. Er ehrt die beste Veröffentlichung der Klinischen Monatsblätter aus dem vergangenen Jahr. Die Jury besteht aus einem Vertreter der DOG, der SOG und der ÖOG sowie der Schriftleitung der Klinischen Monatsblätter. Sie wählt diejenige Arbeit aus, die wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Augenheilkunde für den in der Klinik und Praxis tätigen Augenarzt erbracht hat. Der Theodor-Axenfeld-Preis ist mit 1.500 € dotiert.

Theodor Paul Polykarpos Axenfeld wurde am 24. Juni 1867 als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren und wuchs in Bad Godesberg auf. Er studierte in Marburg und Bonn Medizin und machte 1890 im Alter von 23 Jahren in Bonn sein Staatsexamen. Fünf Jahre später – 1895 – habilitierte er in Marburg mit der Arbeit „Über die eitrige metastatische Ophthalmie“. Von 1897–1901 lehrte er am Lehrstuhl für Augenheilkunde in Rostock und übernahm anschließend einen Lehrstuhl in Freiburg, dem er bis zu seinem Tod im Jahr 1930 treu blieb.

Theodor Axenfeld war außerdem Vorsitzender der DOG und über die deutschen Grenzen hinaus ein anerkannter und geschätzter Ophthalmologe. Er trat bei ausländischen Kongressen als Ehrengast auf. Seine Bücher wurden unter anderem in Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch übersetzt.

Seine Karriere bei den Klinischen Monatsblättern für Augenheilkunde begann Axenfeld im Jahre 1898 mit dem Redigieren von wissenschaftlichen Arbeiten. Ab 1900 war er 30 Jahre lang Herausgeber der Zeitschrift, prägte deren Inhalte und Ausrichtung und baute sie zu einem wichtigen Publikationsorgan in der Augenheilkunde aus.

Seine wissenschaftliche Arbeit widmete er vor allem bakteriellen Augenerkrankungen, aber auch allgemeinen Fragestellungen operativer Techniken, des Glaukoms, des Trachoms, der Neuroophthalmologie und Orbitaerkrankungen. Zeitgleich mit dem französischen Ophthalmologen Victor Morax isolierte und beschrieb Axenfeld das Diplobakterium Morax-Axenfeld, das die nach den Entdeckern benannte Konjunktivitis verursacht. Ebenfalls nach ihm benannt ist die Axenfeldschleife.

Auch heute entwickeln Wissenschaftler mit ihrem Engagement und ihren Entdeckungen die Augenheilkunde kontinuierlich weiter und sorgen dafür, dass die wachsende Zahl an Augenleiden besser behandelt werden kann.

Wir freuen uns, dass die Thieme Gruppe mit dem Theodor-Axenfeld-Preis wichtige und wegweisende Forschung in Bereich der Augenheilkunde unterstützen kann.

Zur Thieme Gruppe:

Thieme ist marktführender Anbieter von Informationen und Services, die dazu beitragen, Gesundheit und Gesundheitsversorgung zu verbessern. Das Familienunternehmen entwickelt mit seinen über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern digitale und analoge Angebote in Medizin und Chemie. Die internationale Unternehmensgruppe mit weltweit 11 Standorten nutzt dafür ein breites Experten- und Partnernetzwerk sowie die qualitativ hochwertigen Inhalte aus über 200 Fachzeitschriften und 3500 Buchtiteln. Mit ihren Lösungsangeboten unterstützt Thieme relevante Informationsprozesse in der Wissenschaft, in Ausbildung und Patientenversorgung. Medizinstudierende, Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten, Kliniken, Krankenkassen sowie alle an Gesundheit Interessierten stehen hierbei im Mittelpunkt. Anspruch der Thieme Gruppe ist es, ihnen genau die Informationen, Services und Werkzeuge bereitzustellen, die sie in einer bestimmten Arbeitssituation oder Lebensphase benötigen. Durch die hohe Qualität und zielgruppenspezifische Relevanz der angebotenen Leistungen bereitet Thieme den Weg für eine bessere Medizin und mehr Gesundheit im Leben.

Frau Dr. Dana Nagyova 
Dürbendorf, CH

Laudatio

Prof. Dr. Siegfried Priglinger, Schriftleiter

Die Klinischen Monatsblätter sind mit ihrem mehr als 150-jährigen Bestehen die älteste kontinuierlich publizierte ophthalmologische Fachzeitschrift der Welt und offizielles Publikationsorgan der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft.

Der Ferdinand Enke Verlag in Stuttgart hat 1938 in dankbarem Gedenken an Theodor Axenfeld, dem früheren Herausgeber und unvergessenen Förderer der Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde, den Theodor-Axenfeld-Preis gestiftet.

Seit dem Jahr 1964 wird dieser Preis regelmäßig verliehen, gestiftet vom jetzigen Verleger der Klinischen Monatsblätter, dem Georg Thieme Verlag aus Stuttgart.

Der Preis wird für eine herausragende Veröffentlichung in den Klinischen Monatsblättern vergeben, die wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Augenheilkunde für den in Klinik und Praxis tätigen Augenarzt erbracht hat, und deren Inhalt an anderer Stelle nicht veröffentlicht worden ist. Alle in Frage kommenden Publikationen wurden entsprechend den Statuten und den Richtlinien der DOG aus einer unabhängigen anonymisierten Bewertung der 55 in Frage kommenden Arbeiten bewertet.

Es ist mir eine besondere Freude, im Namen der Redaktion der Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde und des Georg Thieme Verlags heute den Theodor-Axenfeld-Preis 2025 zu vergeben – eine Auszeichnung, die wissenschaftliche Exzellenz in der Ophthalmologie würdigt.

In diesem Jahr wird der Preis verliehen an 

Frau Dr. Dana Nagyova und ihr Autorenteam

für die Publikation:
„Outcome of a Mix-and-Match Approach with a Monofocal Aspherical and a Bifocal Extended Depth-of-Focus Intraocular Lens to Achieve Extended Monovision in Cataract Patients“,
erschienen in den Klinischen Monatsblättern für Augenheilkunde 2025; 242: 372–378.

Diese bemerkenswerte Studie stellt ein neuartiges Konzept der sogenannten „erweiterten Monovision“ vor – ein intelligentes Mix-and-Match-Verfahren in der Kataraktchirurgie, bei dem maximale Brillenunabhängigkeit ohne die Nachteile multifokaler IOLs erreicht werden soll. Hierzu werden verschiedene Linsentypen, nämlich eine asphärische monofokale IOL im dominanten Auge und eine rotationsasymmetrische bifokale EDOF-IOL im nicht dominanten Auge kombiniert.

Ziel ist es, die Vorteile beider IOL-Typen zu nutzen, um eine stabile Sehschärfe für Ferne, Nähe und insbesondere auch für den intermediären Bereich zu erzielen – bei gleichzeitig minimaler Belastung durch optische Aberrationen wie Haloes, Starbursts oder einen Verlust an Kontrastsensitivität, wie sie von multifokalen IOLs bekannt sind.

Die Autorinnen und Autoren zeigen in dieser ersten klinischen Evaluierung, dass diese hybride Linsenwahl eine exzellente unkorrigierte binokulare Sehschärfe über alle Distanzen hinweg ermöglicht. Besonders bemerkenswert: Die Mehrheit der Patientinnen und Patienten erreichte eine weitgehende Brillenunabhängigkeit, ohne signifikante Einbußen bei Kontrastempfindlichkeit oder Stereopsis zu erleiden. Durch den Einschluss standardisierter patientenberichtete Outcomes (PRSIQ, NEI-RQL-42) konnte auch bestätigt werden, dass das Prinzip der „erweiterten Monovision“ eine hohe Patientenzufriedenheit erreicht.

Gerade im Zeitalter der individualisierten Medizin stellt diese Arbeit einen bedeutenden Schritt dar, um Patienten eine möglichst natürliche und physiologische Alternative zu aufwendigeren Multifokalkonzepten anzubieten.
Mit dieser innovativen Studie verbinden Dr. Nagyova und ihr Team wissenschaftliche Präzision mit klinischem Pragmatismus – nicht nur im Hinblick auf technische Innovation, sondern auch im Sinne eines patientenzentrierten, ökonomischen Denkens in der Kataraktchirurgie. Eine gut durchdachte Kombination etablierter Technologien – nicht maximaler technischer Aufwand, sondern maximaler klinischer Nutzen. Im Namen des Preiskomitees und der Schriftleitung gratuliere ich herzlich zu dieser herausragenden Leistung und zum

Dr. Dana Nagyova

Tropenophthalmologie-Preis

gestiftet vom Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit e.V.,
Ursapharm Arzneimittel GmbH, 1stQ Deutschland GmbH & Co. KG, OCULUS Optikgeräte GmbH



Dr. Dr. Paul-Rolf Preußner
Mainz

Laudatio

Prof. Dr. Rudolf Guthoff

Die Kommission um den Tropenophthalmologie-Preis der DOG freut sich besonders, in diesem Jahr

Herrn Dr. Dr. Paul-Rolf Preußner aus Mainz

zu ehren.

Herr Prof. Dr. Dr. Preußner ist ein Augenarzt und Wissenschaftler, der in ganz besonderer Weise für die Werte der deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft steht.

Er absolvierte – wie er selbst schreibt – „aus reinem Interesse an den grundlegenden Zusammenhängen, die dieses Fach vermittelt, ein Physikstudium“ wobei „Gesichtspunkte wie Berufsperspektive oder Karriere nicht im Vordergrund standen“.

Es ging ihm um „die spannenden, offenen Fragen von Elementarteilchen bis zur Astrophysik – vom Mikro – bis zum Makrokosmos“.

Paul-Rolf Preußner schloss als bester Diplomand des Semesters ab, promovierte schließlich mit einem Thema aus der theoretischen Astrophysik mit summa cum laude. Aber nach so viel für uns Augenärzte schwindelerregender Theorie – mehr Abstraktion geht nicht – wandte er sich, wie er selbst schrieb, der von Carl Friedrich von Weizsäcker, so genannten „finalisierenden Forschung“ zu. Ihm lag es daran, eher offensichtliche Probleme zu lösen und dies in anwendungsorientierter Weise.

Dieser Ansatz wird von unserem Preisträger bis heute in bewundernswerter Weise pragmatisch, aber mit dem Hintergrundwissen eines theoretischen Physikers verfolgt. Dazwischen lag ein Medizinstudium, eine ebenfalls mit „summa cum laude“ bewertete zweite Promotion, die Facharztausbildung, die Habilitation, eine außerplanmäßige – und eine Seniorprofessur an der Universitätsaugenklinik Mainz. Dort initiierte er 2005 eine bis heute bestehende Kooperation mit Augenkliniken in Kamerun. Er unterrichtete dort viele Kollegen in modernen mikrochirurgischen Techniken der Vorderabschnitts-Chirurgie.

Vor diesem Hintergrund entwickelte er passgenau für die Anwendung in „Low-and middle- income settings“ nutzbare diagnostische und therapeutische Systeme. Sie standen nicht nur als Labormuster oder Prototypen zur Verfügung, sondern werden in Serien für den einheimischen und den Markt in Schwellenländern gefertigt.

Zwei Beispiele sollen exemplarisch aufgeführt werden:

1. Ein Diodenlaser, zur gesteuerten Zyklophotocoagulation in afrikanischen stärker pigmentierten Augen

2. Ein sprachgesteuertes Perimetriesystem, zur Diagnostik und Verlaufskontrolle des in Sub Sahara Afrika besonders häufigen primären Offenwinkel Glaukoms

Beide Innovationen wurden nicht nur vorgestellt, sondern ihre Tauglichkeit auch unter Feldbedingungen erprobt und ausführlich in Publikationen dokumentiert.

Wir sind sehr stolz, einen Arzt und Wissenschaftler, der einen wesentlichen Teil seiner Arbeitskraft für Länder des globalen Südens einsetzt, heute mit dem Tropenophthalmologischen Preis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft auszeichnen zu dürfen und gratulieren von ganzem Herzen.

Dr. Dr. Paul-Rolf Preußner

DOG-Videopreis

gestiftet von HAAG STREIT Deutschland GmbH

Jurymitglieder

Prof. Dr. Thomas Kohnen (Frankfurt/Main, Vorsitz)
Prof. Dr. Anja Eckstein (Essen)
Prof. Dr. Arne Viestenz (Halle/Saale)
Prof. Dr. André Rosentreter (Wuppertal)
Prof. Dr. Daniel Meller (Jena)

Grußwort

Daniel Theurer, Geschäftsführung, HAAG-STREIT Deutschland GmbH

Die HAAG-STREIT Gruppe steht für höchste Qualität und innovative Produkte in der Augenheilkunde. Basierend auf Virtual Reality bietet die Haag-Streit Gruppe zudem Lösungen und Simulatoren für die medizinische Ausbildung an. Daher freuen wir uns sehr, den diesjährigen DOG-Videopreis wieder unterstützen zu dürfen.

Das gesprochene Wort, verknüpft mit aussagekräftigen bewegten Bildern, ist der beste Weg, hoch komplexe Sachverhalte möglichst einfach und schnell zu vermitteln. Die eingereichten Beiträge zeigen dieses in eindrucksvoller Weise und leisten so einen wichtigen Beitrag für den notwendigen Wissenstransfer, um die Qualität der Behandlung sowie die schnelle Umsetzung von Innovationen sicherzustellen.

Dass die Videodokumentation einen immer größeren Stellenwert einnimmt, spiegelt sich auch in unseren Kundenanforderungen hinsichtlich der immer anspruchsvoller werdenden Videolösungen für unsere METIS 900 Operationsmikroskope und unsere Spaltlampen wider. Insbesondere unsere neue Haag-Streit Spaltlampe ELARA 900, die dieses Jahr ihre Premiere feiert, setzt mit ihrer revolutionären Technologie den neuen Standard in diesem Segment.

Wir gratulieren den Preisträgern des DOG-Videopreises 2025 und freuen uns auf weitere eindrucksvolle Dokumentationen in der Zukunft.

Es wurden insgesamt 7 Videobeiträge eingereicht. Alle Beiträge erfüllten die Anforderungen für eine Präsentation in der DOG-Videothek. Die Bewertung der Videos erfolgte verblindet nach vorgegebenen Kriterien durch 5 Jurymitglieder. Den drei bestpositionierten Beiträgen wurde der DOG-Videopreis gestiftet von HAAG-STREIT Deutschland GmbH zugesprochen.

1. Preis

Prof. Dr. Susanne Trauzettel-Klosinski
Tübingen

Laudation

Prof. Dr. Thomas Kohnen, Juryvorsitzender

Der 1. Platz geht an  
 

Prof. Dr. Susanne Trauzettel-Klosinski aus Tübingen

mit Vera Schick, Stephan Küster-Gruber, Theda Faisst, Giulia Righetti, Prof. Dr. Christoph Braun, Angelika Cordey-Henke, Ching Chu Sun, Sen.-Prof. Achim Mittag, Kathrin Schumann, Oliver Lichtwald, Kurt Schneider

für das Video

Kinder mit und ohne Legasthenie lernen gemeinsam Chinesisch – eine interdisziplinäre Forschungsarbeit

Als Hauptursache der Legasthenie in alphabetischen Sprachen gilt derzeit ein phonologisches Defizit, besonders eine Störung des lautlichen Bewusstseins, was sich vor allem bei der lautlichen Verarbeitung von Buchstaben auswirkt. Diese Studie untersucht, ob Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) eine nicht buchstabengebundene Schrift ebenso gut lernen können wie Kinder ohne LRS.

Dieser Film wurde für Betroffene, Eltern und Lehrkräfte entwickelt. Er soll die Probleme von betroffenen Kindern erklären, aber ebenso zeigen, dass es Chancen und Möglichkeiten für diese gibt.

Die Tübinger Autoren zeigen in ihrem Video eindrucksvoll, dass sich bei Kindern mit LRS die Parameter der Augenbewegungen beim Benennen chinesischer Zeichen nicht von der Kontrollgruppe unterscheiden. Sie hatten auch weniger Schwierigkeiten, chinesische Zeichen zu lernen als alphabetische Wörter zu lesen. Bei den chinesischen Zeichen spielt das phonologische Defizit eine wesentlich geringere Rolle, da sie primär visuell verarbeitet werden und ein direkter Zugang zur Bedeutung besteht. Zusätzlich zur erforderlichen spezifischen LRS-Förderung könnte das gute Benennen der chinesischen Zeichen eine Chance für Kinder mit Legasthenie bieten, mit Erfolg und Spaß eine nicht-alphabetische Sprache zu lernen.

Prof. Dr. Susanne Trauzettel-Klosinski

2. Preis

Der 2. Preis wird in diesem Jahr geteilt!

Peter Ferme
Maribor, Slowenien

Laudatio

Prof. Dr. Thomas Kohnen, Juryvorsitzender

Der 2. Preis geht an

Peter Ferme aus Maribor, Slowenien
mit Tomaž Gračner

für den Videobeitrag

Perforating eye injury with a large intraocular foreign body – a year long journey from zero to hero

The authors present a video case of a 35 year old patient, who was drilling at home into a concrete wall, when the drill exploded and he suffered an injury of the left eye with a large metallic intraocular foreign body. In the therapy, a few unconventional approaches were used, and the authors managed to receive an excellent outcome with a 1,0 vision using a rigid contact lens 1 year after injury. The patient is happy and returning to work.

Peter Ferme

Dr. Volker Besgen
Marburg

Laudatio

Prof. Dr. Thomas Kohnen, Juryvorsitzender

Der 2. Preis geht an

Dr. Volker Besgen aus Marburg
mit Prof. Dr. Walter Sekundo

für den Videobeitrag

FS Lentikel Implantation (LIKE) kombiniert mit FLEx zur Behandlung von hoher Hyperopie

Das Video zeigt die OP-Technik einer hoch-hyperopen femtosekundenlaser-assistierten Lentikel Implantation (LIKE). Dabei wird zuerst ein Flex-Prozedere im Host gemacht und das Lentikel auf das stromale Bett gelegt und der Flap schließlich refixiert. Mit der Behandlung erreichen die Autoren eine Änderung der Refraktion von ca. +8,0 auf Emmetropie. Eindrucksvoll sind auch die dokumentierten topographischen Veränderungen durch die Lentikel Implantation, die Hoffnung auf eine neue Behandlung für Refraktionsfehler von > +4D bei jüngeren Menschen gibt.

Wir gratulieren den Preisträgern der DOG-Videopreise 2025 recht herzlich und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg.

Dr. Volker Besgen

DOG Wissenschaftspreis der Boni-Tschönhens-Stiftung

gestiftet von der Boni-Tschönhens-Stiftung

Jurymitglieder

Prof. Dr. Christos Haritoglou (München/Vorsitz)
Prof. Dr. Anja K. Eckstein (Essen)
Prof. Dr. Walter Sekundo (Marburg)
Prof. Dr. Oliver Zeitz (Berlin)

Grußwort

Udo Tschönhens, Boni-Tschönhens-Stiftung

Die Boni-Tschönhens-Stiftung wurde im Jahr 2014 zum Gedenken an meinen Vater,

Prof. Dr.-Ing. Bonifatius Tschönhens, gestiftet. Dieser wurde 1913 in Lechbruck geboren. Als Jugendlicher erlitt er eine schwere Verletzung seines linken Auges durch einen Holzsplitter, die zwar operativ versorgt wurde, die das Sehvermögen dieses Auges jedoch hochgradig einschränkte.

Nach dem ersten Abschnitt seines Studiums der Ingenieurwissenschaften wurde er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zum Kriegsdienst eingezogen. Als Teilnehmer des Russlandfeldzuges verlor er im Jahr 1941 sein funktionstüchtiges rechtes Auge durch einen Streifschuss.

Das in der Jugend verletzte linke Auge wies wegen eines dichten Grauen Stars mit Durchtrennung der Regenbogenhaut ein nur sehr geringes Sehvermögen auf. An die Fortsetzung des Ingenieurstudiums war nicht zu denken.

Bei der Konsultation mehrerer renommierter Augenchirurgen wurde mein Vater stets auf das hohe Erblindungsrisiko durch eine Netzhautablösung nach der notwendigen Staroperation hingewiesen und die Operation deshalb als zu risikoreich abgelehnt. Nach sorgfältiger Abwägung bat mein Vater schließlich Herrn Dr. Carl Zenker, den Leitenden Arzt der Augenklinik Herzog Carl Theodor, die Operation trotz des Erblindungsrisikos durchzuführen. Sie gelang, mein Vater konnte sein Studium abschließen und anschließend ein Ingenieurbüro gründen.

Aus Dankbarkeit für das große ärztliche Können und den glückhaften Verlauf der Augenoperation habe ich 2014 die Boni-Tschönhens-Stiftung ins Leben gerufen, die seither jährlich ein größeres Projekt im Bereich der Augenheilkunde gefördert hat und von der in diesem Jahr das dritte Mal der Wissenschaftspreis der Boni-Tschönhens-Stiftung ausgelobt wurde.

Herzlich danken möchte ich der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft für ihre Bereitschaft, den Preis im dreijährigen Rhythmus unter ihrem Dach auszuschreiben und zu verleihen. Herr Prof. Dr. Frank Holz und Herr Prof. Dr. Klaus Riedel haben hierzu den Weg geebnet.

Besonders danke ich auch der vierköpfigen Jury, die in diesem Jahr alle eingegangenen Originalarbeiten bewertet hat. Den Vorsitz der Jury hat dankenswerterweise Herr Prof. Dr. Christos Haritoglou, der Leitende Arzt der Augenklinik Herzog Carl Theodor, übernommen.

Herzlichste Glückwünsche an die diesjährige Preisträgerin Frau Dr. Angela Armento!

Dr. Angela Armento
Tübingen

Laudatio

Prof. Dr. Christos Haritoglou, Juryvorsitzender

Der Wissenschaftspreis der Boni-Tschönhens-Stiftung wird für eine wissenschaftlich herausragende Originalarbeit verliehen und hat zum Ziel, jungen, erfolgreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nicht nur Anerkennung zu zollen, sondern auch sie zu unterstützen und zu motivieren, ihre wissenschaftlichen Projekte weiter voranzutreiben.

Unter den eingegangenen Bewerbungen für den diesjährigen Wissenschaftspreis der Boni-Tschönhens-Stiftung hat sich die Jury einstimmig dafür entschieden, den diesjährigen Preis an

Frau Dr. Angela Armento aus Tübingen

zu vergeben.

In ihrem Projekt mit dem Titel „The AMD-associated genetic polymorphism CFH Y402H confers vulnerability to Hydroquinone-induced stress in iPSC-RPE cells“,

das an der Augenklinik der Universitätsklinik Tübingen realisiert wurde, beschreibt Frau Dr. Armento sehr interessante neue Forschungsansätze im Bereich der Entstehung der altersbedingten Makuladegenration. Es ist ihr gelungen in einem zellbiologischen Ansatz zu zeigen, dass es ein Zusammenspiel zwischen einem definierten genetischen Risiko und einem externen epidemiologischen Stressor (in diesem Fall das Rauchen) im Rahmen der Entwicklung der altersbedingten Makuladegeneration geben kann. Ihre Arbeit hat Frau Dr. Armento in dem sehr angesehenen Journal Frontiers in Immunology als Erstautorin publiziert.

Überzeugt hat die Jury nicht nur der erhebliche Aufwand dieses Forschungsprojektes unter Verwendung moderner und innovativer zellbiologischer Methoden, sondern auch der Nachweis eines potentiellen Einflusses externer Faktoren wie das Rauchen auf die Volkskrankheit Altersbedingte Makuladegeneration. 

Wir gratulieren zu einer hervorragenden Arbeit, die durch einen spannenden und sehr innovativen experimentellen Ansatz zum Nachweis eines klinisch relevanten Kausalzusammenhangs in der AMD-Entwicklung geführt hat und wünschen Frau Dr. Armento für die zukünftige wissenschaftliche Laufbahn weiterhin Kraft, Engagement und das nötige Fortune.

Dr. Angela Armento

DOG Wissenschaftspreis Trockenes Auge und Blepharitis/MGD

gestiftet von Optima Pharmazeutische GmbH


Jurymitglieder

PD Dr. Dr. Kristina Spaniol (Düsseldorf/Vorsitz)
Prof. Dr. Martina Christina Herwig-Carl (Bonn)
Prof. Dr. Karin U. Löffler (Bonn)
Prof. Dr. Dr. Stefan Schrader (Oldenburg)

Grußwort

Stefan Kroll, Geschäftsführer, Optima Pharmazeutische GmbH

Die Firma Optima freut sich, in diesem Jahr bereits zum 13. Mal den „DOG-Wissenschaftspreis Trockenes Auge und Blepharitis/MGD“ unterstützen zu dürfen.

Unsere herzlichsten Glückwünsche gelten der diesjährigen Preisträgerin für ihre wissenschaftliche Arbeit mit dem Titel A New Immortalized Human Lacrimal Gland Cell Line.
Wir wünschen Frau Dr. Gleixner weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen bei ihren zukünftigen wissenschaftlichen Projekten.

Die Optima Pharmazeutische GmbH ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen. Seit vielen Jahren liegt ein zentraler Fokus unserer Arbeit auf der Erforschung und Behandlung von Keratokonjunktivitis sicca, Blepharitis und Meibomdrüsendysfunktion. Mit unseren Produktsortimenten TEARS AGAIN® (Augensprays & Augentropfen) sowie der BlephaCura® Lidpflege unterstützen wir Ärztinnen und Ärzte bei der täglichen Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten.

Ein herzliches Dankeschön richten wir an die ehrenamtliche Jury, die auch in diesem Jahr mit großem Engagement und fachlicher Expertise aus zahlreichen eingereichten Arbeiten die Preisträgerin des „DOG-Wissenschaftspreises Trockenes Auge und Blepharitis/MGD“ ausgewählt hat.

Dr. Sophie Gleixner
Erlangen

Laudatio

PD Dr. Dr. Kristina Spaniol, Juryvorsitzende

Der DOG-Wissenschaftspreis für Trockenes Auge und Blepharitis/Meibom-Drüsen-

Dysfunktion wird in diesem Jahr an

Frau Dr. Sophie Gleixner von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

verliehen. Ausgezeichnet wird ihre in der Zeitschrift Cells publizierte Arbeit mit dem Titel

„A New Immortalized Human Lacrimal Gland Cell Line“.

Frau Dr. Gleixner und ihrem Team ist es gelungen, aus humanem Tränendrüsengewebe eine immortalisierte Zelllinie zu etablieren, die die funktionellen und strukturellen Eigenschaften des Tränendrüsenepithels abbildet. Der Arbeitsgruppe gelang eine umfassende Charakterisierung der Zelllinien auf RNA-, Protein- und funktioneller Ebene. Neben der Expression typischer Epithelzellmarker zeigte sich sekretorische Aktivität in 3DSphäroidkulturen. Die Jury würdigt insbesondere die Kombination aus methodischer Sorgfalt, funktioneller Validierung und dem translationalen Potenzial des Modells. Die Ergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag zur präklinischen Erforschung der Tränendrüsenfunktion und möglicher therapeutischer Ansätze. Frau Dr. Gleixner wurde 1997 in Aschaffenburg geboren und studierte Medizin an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg, wo sie 2025 promoviert wurde. Seit 2023 ist sie dort wissenschaftliche Mitarbeiterin des Institutes für Mikroskopische Anatomie und Molekulare Bildgebung. Für ihre hochwertige wissenschaftliche Arbeit hat sie bereits mehrere Auszeichnungen erhalten.

Dr. Sophie Gleixner

Wissenschaftspreis der Stiftung Auge

Jurymitglieder

Prof. Dr. Frank G. Holz (Bonn, Vorsitzender)
Prof. Dr. Gerd Geerling (Düsseldorf)
Prof. Dr. Rainer Guthoff (Düsseldorf)
Prof. Dr. Verena Prokosch (Köln)
Prof. Dr. Martin Spitzer (Hamburg)

Dr. Kristina Pfau
Basel

Laudatio

Prof. Dr. Frank G. Holz, Juryvorsitzender

Frau PD Dr. Kristina Pfau aus Basel

erhält den diesjährigen Wissenschaftspreis der Stiftung Auge für ihre Arbeit

Topography of Slowed Dark Adaptation in Pseudoxanthoma Elasticum: PROPXE Study Report 1

Der Bewerbung von Frau PD Dr. Kristina Pfau liegen Arbeiten der PROPXE-Studie zugrunde, die von ihr initiiert und geleitet wird. Es handelt sich um eine natürliche Verlaufsstudie zur genetisch determinierten Systemerkrankung Pseudoxanthoma elasticum (PXE). Dabei wird gezielt die funktionelle Charakterisierung mittels multifokaler, fundus-kontrollierter Dunkeladaptometrie adressiert.

Mittels dieser innovativen Technologie ist es möglich, bereits im Frühstadium eine topografisch hochauflösende Bestimmung retinaler Funktionseinbußen zu detektieren, bevor es zu exsudativen Komplikationen kommt oder Atrophien auftreten. Hier gelingt es der Autorin, einen Struktur-Funktions-Zusammenhang nachzuweisen zwischen der Kalzifikation der Bruch‘schen Membran (BrM) und der stäbchenvermittelten Adaptationsstörung. Befunden wird eine verlängerte Rod Intercept Time (AET) im zentralen Makulabereich bei noch erhaltener Zapfenfunktion. Dabei handelt es sich um ein pathognomonisches Muster, das dem Verteilungsmuster der Kalzifikation auf Ebene der Bruch’schen Membran folgt.

Es gelingt so, die Relevanz der Dunkeladaptation als sensitive funktionelle Biomarker zur Bewertung der Krankheitsprogression zu fundieren. Assoziierte Arbeiten befassen sich unter anderem mit der Perfusion auf Ebene der Choriocapillaris, der neuroretinalen Beteiligung bei Drusenpapillen sowie dem klinischen Verlauf und Therapieerfolg bei sekundären choroidalen Neovaskularisationen.

Insgesamt liefern die vorgelegten Arbeiten wesentliche Beiträge zum Verständnis der PXE-Pathophysiologie, schaffen methodische Grundlagen für zukünftige Interventionsstudien und weisen eine hohe translationale Relevanz auf, auch im Hinblick auf aktuell geplante klinische Interventionsstudien mehrerer Pharmaunternehmen zu neuartigen Wirkstoffen bei PXE.

Wir gratulieren Frau PD Dr. Pfau sehr herzlich zu der Auszeichnung mit dem Wissenschaftspreis der Stiftung Auge.

PD Dr. Kristina Pfau