Galerie der Preisträger 2024 – Ehrungen

Ehrenmitglieder

Die DOG freut sich, im auch in diesem Jahr wieder zwei langjährigen Mitgliedern der Gesellschaft, die sich in besonderer Weise um die Augenheilkunde und um die DOG verdient gemacht haben, die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen.

Prof. Dr. Herbert Kaufmann

Laudatio

Prof. Dr. Gerd Auffarth, Präsident der DOG

Sehr geehrte Damen und Herren,

Heute ehren wir einen außergewöhnlichen Arzt und Wissenschaftler, dessen Name untrennbar mit der Weiterentwicklung der Augenheilkunde in Deutschland verbunden ist: Prof. Dr. med. Herbert Kaufmann.

Geboren am 23. Januar 1941 in Düsseldorf, trat Prof. Kaufmann 1978 als Direktor der Augenklinik für Schielbehandlung und Neuroophthalmologie des Universitätsklinikums Gießen die Nachfolge von Curt Cüppers an. Über 28 Jahre prägte er mit unermüdlichem Engagement und visionärem Denken die Arbeit der Gießener Klinik, davon sechs Jahre auch die gesamte Universitäts-Augenklinik. Sein Wirken baute auf den traditionsreichen wissenschaftlichen und klinischen Leistungen seines Vorgängers auf und setzte neue Maßstäbe in der Behandlung von Schielerkrankungen, Augenmuskelparesen und Nystagmus.

Prof. Kaufmanns Einfluss erstreckte sich weit über die Grenzen der klinischen Praxis hinaus. Durch seine aktive Teilnahme an nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gremien, Kommissionen und Fachgesellschaften trug er maßgeblich zur Festigung der Strabologie und Neuroophthalmologie in Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit bei. Seine beeindruckende Bibliografie von weit über 300 Publikationen, einschließlich des als Standardwerk anerkannten Fachbuchs „Strabismus“, bezeugt seinen außergewöhnlichen Beitrag als Arzt, Lehrer und Wissenschaftler.

Neben seiner universitären Tätigkeit engagierte sich Prof. Kaufmann über 20 Jahre als Hessischer Landesarzt für sehbehinderte und blinde Menschen, was sein herausragendes Engagement für die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Sehbehinderungen unterstreicht. Seine Karriere endete im März 2007 mit seiner Emeritierung, doch sein Erbe und seine Beiträge zur Augenheilkunde leben weiter.

Wir danken Ihnen, Prof. Kaufmann, für Ihre unermüdliche Arbeit und Ihren außergewöhnlichen Beitrag zur Augenheilkunde. Ihre innovative Vision und Ihre Hingabe haben die Welt der Augenheilkunde maßgeblich geprägt.

Prof. Dr. med. Ioannis G. Pallikaris

Laudatio

Prof. Dr. Gerd Auffarth, Präsident der DOG

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute ehren wir einen Pionier der refraktiven Chirurgie und eine herausragende Persönlichkeit in der Augenheilkunde: Prof. Dr. med. Ioannis G. Pallikaris.

Prof. Pallikaris wurde am 18. November 1947 geboren und begann sein Medizinstudium an der Universität Thessaloniki, Griechenland. Seine akademische und berufliche Laufbahn führte ihn durch bedeutende Stationen in Zürich, München und Wien, bevor er 1980 seine Doktorarbeit an der Universität Zürich abschloss. 1986 übernahm er die Leitung der Augenklinik im Krankenhaus von Chania, Kreta, und wurde 1988 zum außerordentlichen Professor für Augenheilkunde an der Universität Kreta ernannt. Seit 1989 leitet er das Vardinoyannion Eye Institute auf Kreta und hat eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der modernen Augenheilkunde übernommen.

Prof. Pallikaris’ Beiträge zur Augenheilkunde sind unvergleichlich. Als Vater der LASIK und Mitentwickler der Epi-LASIK sowie der Ray-Tracing-Technologie (Tracey) hat er bahnbrechende Innovationen in der refraktiven Chirurgie hervorgebracht. Seine Forschung und Entwicklungen haben die Art und Weise, wie Augenkrankheiten behandelt werden, revolutioniert und Millionen von Menschen weltweit geholfen.

Seine beeindruckende Publikationsliste mit mehr als 235 Artikeln in internationalen Fachzeitschriften und über 20 Patenten im Bereich Optik und Ophthalmologie belegen seinen enormen Einfluss. Für seine außergewöhnlichen Leistungen wurde Prof. Pallikaris mit über 15 internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter der „Barraquer Award“ der American Academy of Ophthalmology, der „Charles D. Kelman Innovator’s Award“ der American Society of Cataract and Refractive Surgeons sowie die „Binkhorst Medal“ der European Society of Cataract and Refractive Surgeons.

Prof. Pallikaris war auch Präsident der ESCRS und hat durch seine Leitungspositionen und seinen unermüdlichen Einsatz entscheidend zur Weiterentwicklung der Augenheilkunde beigetragen.

Wir danken Ihnen, Prof. Pallikaris, für Ihre außergewöhnlichen Beiträge zur Augenheilkunde. Ihre Innovationen und Ihre unaufhörliche Suche nach Exzellenz haben die Welt der Augenheilkunde für immer verändert.

Theodor-Leber-Medaille

Mit der Theodor Leber Medaille werden Personen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die wissenschaftliche Augenheilkunde oder die DOG verdient gemacht haben und die selbst nicht Augenärzte sind.

Christoph Schoess

Geschäftsführer Heidelberg Engineering GmbH


Laudatio

Christoph Schoess absolvierte zuerst sein Studium in der Betriebswirtschaftslehre in Köln und München. Danach folgte ein weiterer Forschungsaufenthalt in Tokyo verbunden mit einem weiteren Studium. Seine berufliche Laufbahn startete er bei Urenco in den Niederlanden. Er sammelte Erfahrungen in verschiedenen Unternehmen wie Fa. Dietz, Norsk Data und Pfaff, bevor er schließlich als CFO bei Heidelberg Instruments tätig wurde. Im Jahre 1990 gründet Christoph Schoess das Unternehmen Heidelberg Engineering.

Unter der Leitung von Christoph Schoess hat sich Heidelberg Engineering zu einem der Weltmarktführer auf dem Gebiet der hochauflösenden ophthalmologischen Bildgebung entwickelt. Dazu zählen auch IT-Lösungen bei der Analyse von Imaging-Daten.

Hervorzuheben ist dabei auch die immer intensive Kooperation mit Wissenschaftlern und Ärzten auf der ganzen Welt mit dem Ziel, den klinischen Nutzen der vielfältigen innovativen Produkte zu maximieren.

Imaging-Verfahren wurden von Heidelberg Engineering sowohl für den Bereich des Augenhinterabschnitts mit Netzhaut und Aderhaut als auch des Augenvorderabschnitts mit Cornea und Linse auf den Weg gebracht. Auch die Glaukom-Diagnostik wurde durch die Innovationen von Heidelberg Engineering wesentlich vorangebracht. Gerade die Scanning-Laser-Ophthalmoskopie in Kombination mit der Entwicklung des hochpräzisen Eyetrackings gestattet hochauflösende Aufnahmen, die in der Diagnostik, dem Therapiemonitoring und der Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellung heute eine elementare Rolle spielt.

Mit der Theodor Leber Medaille würdigt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft das herausragende Lebenswerk von Christoph Schoess.